Die Entdeckung einer Wiener Stadtlandschaft
(gem. mit Judith Eiblmayr und mit einem Essay von Christiane Zintzen)
Wien: Metroverlag 2011
„Wien liegt am Donaukanal und nicht an der Donau“, stellte der Schriftsteller Friedrich Torberg Anfang der 1980er-Jahre unmissverständlich klar. Wie gebannt hatte man jahrhundertelang auf den großen europäischen Strom geblickt und dabei geflissentlich seinen stadtnächsten Abzweigung, die „kleine Donau“, übersehen. Lange Zeit war der Kanal als überlebenswichtige Verkehrsader an der Stadt vorbeigeflossen, allenfalls die Mauern der mittelalterlichen Befestigungsanlagen gleichsam nur touchierend, ehe er im 19. Jahrhundert, im Zuge der Großstadtwerdung von Wien, in das Gemeindegebiet integriert wurde.
Von nun an floss er in und nicht mehr neben der Stadt. Welche Auswirkungen dies hatte und bis heute hat, wie der Donaukanal sein Umfeld zu prägen begann und sich die Bevölkerung und mit ihr die Stadtplanung allmählich seiner bemächtigte, ist Thema des vorliegenden Buches.
Es ist eine Entdeckungsreise entlang des Kanals, bei der nachvollzogen werden kann, wie sich Funktion und Image des Gewässers grundlegend wandelten: Von seiner städtebaulichen Umgestaltung um 1900 und der architektonischen Bedeutung als Standort repräsentativer Gebäude und Brücken über seine wirtschaftliche Entwicklung als Schiffsstraße und die abwechslungsreiche soziale Nutzung am und im Wasser bis hin zum jüngsten kommerziellen Aufschwung durch die Etablierung einer eigenständigen Lokalszene.
Inhalt:
Die gespaltene Stadt. Zur Urbanisierung des Donaukanals. – Die ausgeprägte Uferkante. Der Donaukanal, erbaut und bebaut. – Standardisierte Blicke. Der Donaukanal als Ansichtskartenmotiv. – Donaukanal, alphabetical. (160 S., 176 Abb.)
Pressestimmen:
Dass Wien zu einer pulsierenden Metropole mutierte, heute punkto Modernität internationalen Vergleich keineswegs scheuen muss, belegen Judith Eiblmayr und Peter Payer: „Der Donaukanal“ – als pars pro toto – präsentiert eine lebendige Szenerie mit hippen Eventlocations, die sich homogen in das Gesamtkonzept der traditionsreichen Stadt einfügen. Die Autoren dekuvrieren die Symbiose alter Strukturen und neuer urbaner Konzepte, die gelungene Mischung historisch relevanter Bauten und moderner Architektur. (Der Standard)
Der Donaukanal kann als ein gelungenes Buchprojekt bezeichnet werden, welches einen breiten Bogen aufspannt, von den historischen Entwicklungen, über den städtebaulichen Bedeutungswandel, bis hin zum Donaukanal als Ansichtskartenmotiv, das schließlich mit einem kritischen Blick in Form von kurzen Essays endet. (www.stadtbekannt.at)
Die beiden Autoren sind selbst langjährige Anrainer des Donaukanals. Mit ihrem reich bebilderten Werk begeben sich die beiden auf eine sehr detaillierte Entdeckungsreise durch die Vergangenheit und Gegenwart des Gewässers. (Kleine Zeitung)
Ein sehr informatives und nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Bildmaterials wirklich empfehlenswertes Stadtbuch. (Büchereien Wien)