Bücher
Gebirgswasser für die Stadt
Die I. Wiener Hochquellenleitung
(Gem. mit Johannes Hloch)
Technisches Museum Wien (Hg.), Wien: Falter Verlag 2023
Es ist ein Erfolgsprojekt, ohne Zweifel – allerdings mit einigem Auf und Ab. Das Buch dokumentiert die wechselvolle Geschichte der I. Wiener Hochquellenleitung von ihren Anfängen im Jahr 1873 bis in unsere Zeit. Die Wasserversorgung Wiens wurde mit ihr sukzessive optimiert, gleichzeitig schrieb sie sich immer tiefer in die Identität der Stadt ein. Die kulturhistorische Analyse der Hochquellenleitung macht dies deutlich, ebenso die technische und architektonische Betrachtung. Letztere steht im Fokus eines Bildessays, der den Weg des Wassers vom Hochgebirge bis in die Metropole nachzeichnet und die landschaftsprägende Wirkung der einzelnen Bauten wiedergibt. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, wie sich eine derart zentrale Infrastruktur im Zeichen des Klimawandels adaptieren und krisenfest machen lässt.
Stadtforscher Peter Payer und Fotograf Johannes Hloch, beide seit Jahrzehnten Kenner der Hochquellenleitung, erkunden den Pionierbau auf umfassende Weise. Eindrucksvoll legen sie dar, wie dieser zunehmend an Bedeutung gewann und unsere Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen bis heute prägt.
Inhalt:
Vorwort – „Zur Ehre in aller Zukunft“. Wie eine Wasserleitung zum Mythos wurde – Wiener Wasser – krisenfest. Ein Gespräch mit Paul Hellmeier – Wasserschlösser, Einstiegstürme, Aquädukte. Eine fotografische Erkundung – Quellen und Literatur – Zeittafel. (128 S., 140 Abb.)
Pressestimmen:
Was wäre Wien ohne sein köstliches Wasser? Will ich eigentlich gar nicht wissen … Aber für alle, die mehr über die Wiener Hochquellwasserleitung erfahren wollen, gibt es ein tolles Buch: „Gebirgswasser für die Stadt“. Mit reichlich Bildmaterial wird ein Stück Wiener Geschichte erzählt. (Buchhandlung Seeseiten)
Dem gigantischen Bauprojekt haben der Stadthistoriker Peter Payer und der Fotograf Johannes Hloch (…) ein Andenken gesetzt. (Der Standard)
Stadthistoriker Peter Payer in seinem kürzlich erschienenen Buch „Gebirgswasser für die Stadt“ (…) nennt zwei Ereignisse als Wendepunkte, warum die Wahl auf das qualitativ einzigartige Quellwasser fiel. (…) Einerseits eine gemeinsame, fast mythisch aufgeladene Reise, die Sueß, Kommissionsleiter Felder und der Regierungsrat Heinrich von Fellner im August 1864 ins Höllental unternahmen. (…) Der zweite Meilenstein: die Schenkung der Kaiserbrunnquelle durch den Kaiser ein knappes Jahr später. Der Gemeinderatsbeschluss war zwar keinesfalls einstimmig, fiel aber nach wissenschaftlichen Gutachten doch klar auf die Idee, das „beste Wasser“ nach Wien zu leiten. (orf.at)
„Mit 17 Millionen Gulden (heute 221 Millionen Euro; Anm.) sollte es letztlich das teuerste Infrastrukturprojekt dieser Ära werden“, schreibt Peter Payer in seinem aktuellen Buch „Gebirgswasser für die Stadt“, das im Falter Verlag erschienen ist. Die Bilder steuerte der Fotograf Johannes Hloch bei. (noe.orf.at)
Vor 150 Jahren, am 24. Oktober 1873, wurde die I. Wiener Hochquellenleitung eröffnet. (…) Stadtforscher Peter Payer hat zusammen mit dem Fotografen Johannes Hloch das Buch „Gebirgswasser für die Stadt“ veröffentlicht um diese historische technische Leistung zu würdigen. (ORF-Radio Ö1/Leporello)
(…) ein ebenso informativer wie prächtiger Bildband. (Radio Orange)
Insgesamt ist der reich illustrierte Band nicht nur eine optische Augenweide, sondern bietet auch durchaus viel Neues an Information zu einem scheinbar schon historiographisch ausführlich bearbeiteten Thema. Eine Zeittafel und ein Quellen- und Literaturverzeichnis runden den gelungenen Band ab, der für eine breite Leserschaft konzipiert ist, wobei die wissenschaftliche Fundierung nicht zu kurz kommt. (Wiener Geschichtsblätter)
Das Buch, ein Querformat mit Hardcover, ist eine gut lesbare, übersichtliche und umfassende Darstellung der Erfolgsgeschichte der ersten Wiener Hochquellenleitung mit ansprechendem Layout. (derstandard.at)
Der Bild-Textband des Stadthistorikers Peter Payer und des Fotografen Johannes Hloch würdigt das Pionierprojekt, das bis heute eine zentrale Infrastruktur für die Bundeshauptstadt darstellt. Beide Autoren haben seit iher Kindheit eine persönliche Beziehung zu dieser Region. (Austria-Forum)
Auf nach Wien
Kulturhistorische Streifzüge
Wien: Czernin Verlag 2021
Der vierte Band der urbanistischen Erkundungen versammelt erneut bislang wenig beachtete Personen und Alltagsfacetten der Stadt: von Trinkbrunnen, Leuchttürmen und Pollern über die ersten Elektrobusse, Garagen, Warenhäuser und Leuchtreklamen der Kinos bis hin zu Ludwig Hirschfeld und den frühen Feuilletonistinnen von Wien. Specials widmen sich der Corona-Krise und dem Terrorattentat im November 2020. Das diesmalige Leitmotiv stammt von der deutschen Schriftstellerin Monika Held: „Nur auf den Wegen, die du täglich gehst, begreifst du, wo du wirklich bist.
Inhalt:
Typisch wienerisch – Als man Luft in Flaschen füllte – Schaufenster für alle – Die Stadt als Event – Tausend Lampen für Franz Joseph – Nacht ohne Finsternis – Wo Innovation auf Sensation traf – Ein Blick in Vergangenheit und Zukunft – Geräuschloser Fortschritt – In der großen Wiener Stille – Akustische Rückzugsorte – In der Mitte und doch am Rand – Die Entzauberung einer Straße – Maritime Sehnsüchte – Den Durstigen dieser Stadt – Vom „Sehnen ins Kühle“ – Mehr Poller müssen her – Autos in die Tiefe! – Modernisierung einer Metropole – Zwischen Drama und Revue – Am Anfang war Betty Paoli – Autonomie in Kugelform – Wenn Pflanzen Paternoster fahren – Der Mist und sein Vesuv – Imperiale Signatur der Stadt – Versuch zu begreifen – Eine Stadt sucht ihre Menschen – Zurück ans Wasser. (264 S., 125 Abb.)
Pressestimmen:
Der Stadthistoriker Peter Payer ist die perfekte Personalunion aus wissenschaftlichem Maulwurf und literarischer Gazelle. Damit spricht „Auf nach Wien“, eine vielseitige Zeitmaschine ins Gestern und Heute dieser Stadt, eine Einladung aus, der man sich unmöglich entziehen kann. (Wojciech Czaja, Vorwort)
Peter Payers Bücher beschäftigen sich mit Alltagsgeschichte und sind voller interessanter Schmankerln. (…) „Auf nach Wien“ ist als Empfehlung zu verstehen.“ (Dirk Stermann)
Peter Payer hat einen besonderen Blick auf Wien. (…) Seine Essays sind Anleitungen zum Sehen, zum Hinschauen, zum intensiveren Kennenlernen von Wien. Seine profunde Recherche macht jeden Artikel zur Entdeckungsreise, selbst eingefleischte Wienkenner werden hier noch Neues entdecken. (…) Man kann kaum satt werden an diesen Beiträgen, die unter die Rubrik „Wien für Fortgeschrittene“ fallen. (Das Waldviertel)
Unterwegs in der City. Ein Stadtforscher auf Erkundungstouren. (Die Presse)
Peter Payer gelingt es mit diesem Buch, Stadtgeschichten mit Stadt-Geschichte zu vereinen, ihnen Leben einzuhauchen und neugierig auf ein Wien zu machen, das weltoffen und herzlich ist und sich immer wieder neu erfindet. (Amazon)
Wenn der Kulturhistoriker Peter Payer durch Wien geht, sieht und hört er nicht nur Schönes. Das Augenmerk des Publizisten gilt den Dingen, die im Allgemeinen nicht auffallen. (…) Seine urbanistischen Erkundungen umfassen Geschichte und Gegenwart – bis hin zum Terroranschlag in der City und zur Corona-Pandemie 2020. (austria-forum.org)
In einer Stadt wie Wien, in der vieles einfach so funktioniert, lenkt Peter Payer unseren Blick gekonnt in die Geschichte. Er lässt Zeitgenossen zu Wort kommen und fängt die damalige Euphorie ein. Oder die reiflichen Überlegungen, die hinter Projekten standen. (…) Ein Buch von Stadthistoriker Peter Payer zu lesen, bedeutet stets, gut unterhalten ein Stück schlauer zu werden. (madamewien.at)
Stille Stadt
Wien und die Corona-Krise
(Gem. mit Christopher Mavric)
Wien: Falter Verlag 2021
Die Ausführungen in diesem Buch verstehen sich als erste Bestandsaufnahme von Wien im Jahr 2020, das durch die Corona-Krise so entscheidend geprägt wurde. Mit einer Rasanz ohnegleichen änderte sich der Alltag für uns alle, und dies gleich mehrmals und fundamental. Drei Lockdowns und ein Terroranschlag erschütterten die Stadt in ihren Grundfesten. Im Zentrum steht das rückblickende Ordnen der in vielerlei Hinsicht komplexen Vorgänge, eingebettet in Reflexionen über kollektive Disziplinierungen und – ganz zentral – den in jener Zeit so direkt erlebbaren Zusammenhang zwischen Stadtraum und Sozialverhalten.
Peter Payer und der Fotograf Christopher Mavric erkundeten zunächst unabhängig voneinander Ausbruch und Verlauf der Krise. Aufmerksam hielten sie die urbanen Veränderungen in Wort und Bild fest. Die nachträgliche Verschränkung ihrer Eindrücke in diesem Buch möge nun, so die Hoffnung, etwas vom Wesen Wiens, aber auch ganz grundlegend von Stadt im Ausnahmezustand offenbaren – als gemeinsamer Blick auf eine der gewaltigsten Zäsuren der jüngeren Stadtgeschichte.
Inhalt:
Vorwort – Annäherung – Unwirklichkeiten – Zwischenspiel – Eruption der Gewalt – Rückkehr der Stille – Ausblick- Quellen und Literatur – Zeittafel: Wien 2020. (160 S., 97 Abb.)
Pressestimmen:
Der Historiker und Stadtforscher Peter Payer überprüft, wo und wie sich Wien während des vergangenen Jahres verändert hat. (…) Es ist eine Art wissenschaftliches Tagebuch vom 31. Dezember 2019 bis zum Neujahrstag 2020. (…) Doch Wien im Jahr 2020 ist keine Stadt ohne Menschen. Christopher Mavric hat die Wienerinnen und Wiener aufgespürt und fotografisch festgehalten. (ORF-Radio Ö1/Leporello)
Begreifen und aufzeichnen, das wollten der Stadtforscher Peter Payer und der Fotograf Christopher Mavric. Unter dem Titel „Stille Stadt“ legten die beiden eine erste Bestandaufnahme von einem Jahr Coronavirus in Wien vor. Überzeugend sind nicht zuletzt die eindrücklichen Bilder, die die Stadt zwischen Schönheit und Härte, geometrischen Formen und kreativer Nutzung porträtieren. (…) Payer schrieb eine Chronik der Krise, eine Art wissenschaftlich erweitertes Stadttagebuch inklusive Medien- und Politikbeobachtungen, Mavric präsentiert parallel dazu 98 Fotos der Pandemiestadt. (ORF.at)
Eingebettet in Peter Payers Protokolle werden Christopher Mavrics Bilder zu einem Stück Zeitgeschichte, das einen mit seiner Wucht und Dramatik jetzt schon überraschen kann. Obwohl man doch gefühlt gerade erst gestern selbst durch die leere Stadt gestreunt ist. (Falter)
Von gespenstischer Lautlosigkeit berichtet das Buch „Stille Stadt“ des Historikers Peter Payer mit Fotos von Christopher Mavric: Wiens Corona-Disruption als ausführliche Krisenchronik und außergewöhnlicher Bilderreigen. (Profil)
Es ist dies nicht nur eine Sammlung von Momentaufnahmen, sondern eine Dokumentation, die Bestand haben wird. (haubentaucher.at)
Eine Stadt trotzt der Krise. (…) Das Buch ist eine beeindruckende Bestandsaufnahme des Lebens im öffentlichen Raum vom ersten Lockdown 2020 bis heute. (VORmagazin)
In seinem Buch dokumentiert Peter Payer die Veränderungen, die von einem Tag auf den anderen über Wien hereinbrachen, auch jetzt schon ein spannendes Zeitdokument, erstaunlich viel davon hat man nach einem Jahr schon wieder vergessen. (Der Standard)
Eine eindrucksvolle Chronik des urbanen Raums im Ausnahmezustand. (Focus)
Das Rinterzelt und die Wiener Abfallwirtschaft
Ein Blick in Vergangenheit und Zukunft
(Hg., gem. mit Josef Thon)
Mit Beiträgen von Ruzica Grgic, Andreas Lassy, Peter Payer, Stefan Stadler, Josef Thon.
Das im Dezember 1981 im 22. Wiener Gemeindebezirk eröffnete Rinterzelt entwickelte sich im Lauf der Jahrzehnte zu einem paradigmatischen Bau für die Wiener Abfallwirtschaft. Das vorliegende Buch beleuchtet die spektakuläre Baugeschichte und die Genese des Standorts von seinen skandalumwitterten privatwirtschaftlichen Anfängen als Restmüllentsorgungsanlage bis zur Übernahme durch die Stadt Wien und die Umfunktionierung zur modernen Abfallbehandlungsanlage und zum 48er-Zelt. Architektur-, technik-, sozial- und stadthistorische Aspekte werden erstmals umfassend aufgearbeitet. Vorläufiger Schlusspunkt: Abbruch des Rinterzelts 2019 und Ersatz durch ein modernes Abfallkompetenzzentrum der Magistratsabteilung 48.
Inhalt:
Vorwort – Kurze Vorgeschichte – Rinterzelt-ABA-48er-Zelt – Vesuv von Kagran – Hart, aber herzlich – Pioniergeist und Innovationsdruck – Der Countdown läuft – Vision 2100 – Literatur und Quellen – Audiovisuelle Dokumente, 1981 bis 2019
Publikation im Auftrag der Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (84 S., 82 Abb., Multimedia-Stick)
Wien 2021/22.
Ludwig Hirschfeld: Wien in Moll
Ausgewählte Feuilletons 1907-1937
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2020
„Ich kenne meine Vaterstadt genau, aber ich liebe sie.“ Ludwig Hirschfeld (1882-1942) sah sein Verhältnis zu Wien in humoristischer Ambivalenz. Mehr als drei Jahrzehnte lang schrieb er für die „Neue Freie Presse“, kommentierte er in seinen Feuilletons das Alltagsleben der Stadt: von der Jahrhundertwende über die Notzeit des Ersten Weltkriegs bis hin zur Wirtschaftskrise und dem Modernisierungsschub der Zwischenkriegszeit. Dabei war er stets nah an den Menschen. Sein ironisch-satirischer Blick auf ihre Freuden, Sorgen und Nöte bescherte ihm eine wachsende Zahl an LeserInnen. Mit leichter Feder und melancholischem Grundton verband er Unterhaltung mit Tiefgang, hielt er der bürgerlichen Mittelschicht den Spiegel vor, gerade so, dass es ein bisschen wehtat – aber nicht zu viel. Karl Kraus bezeichnete ihn einmal als „mondänen Causeur, der lachend die Wahrheit sagt“.
Aufgund seiner jüdischen Herkunft musste Hirschfeld 1938 nach Frankreich emigrieren. Nach vier Jahren Flucht wurde er interniert, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Der Band versammelt rund vierzig der besten Stadt-Feuilletons. Das ausführliche Nachwort informiert über Leben und Werk des heute zu unrecht vergessenen Feuilletonisten.
Inhalt:
Vorwort – Kaiserliches Wien: Fiakerlied in Moll – Konzert für Augen – Anleitung zum Reichwerden – Derbystudie – Besuch bei den Tieren – System Rigi – Semmeringschwärmerei – Die gedankenlose Insel – Der gesetzlich geregelte Hausmeister – Der Stellwagen ins Liebhartstal – Naschmarktelegie – Die letzte Stunde – Wien im Krieg: Der eiserne Sommer – Der Brotkorb – Urlaub auf dem Gänsehäufel – Die Hausherren und die Mieter – Anmeldung in der Sommerfrische – Kulinarischer Ausflug – Der letzte Kaffee – Die besteuerten vier Wände – Verkehrselend – Die Flucht in die Häuslichkeit – Der weiße Fleck – Die Heimkehr der Soldaten – Republikanisches Wien: Bilder vom Tage der Nationalversammlung – Führer durch Wien – Der Klub der Selbstraseure – Alles um eine Krone – Statistik um Mitternacht – Die überwundene Teuerung – Muskulöser Sonntag – Gemüt für alle – Abschied von den Nullen – Verbindung mit Wien – Interview mit einem Eintänzer – Madame nimmt zu – Praterkonjunktur – Wiener Wahlsonntag – Abbau der Worte – Noch immer zu nobel – Herr ohne Beschäftigung – Gruß aus X-Beliebig – Vergehen und Werden – Nachwort: Ludwig Hirschfeld. Humorist und Sonntagschroniqueur. (263 S., 8 Abb.)
Pressestimmen:
Hirschfeld ist mit diesem schmalen Buch ein Denkmal gesetzt, das ihn zwischen Polgar, Friedell, Kuh und Altenberg einreiht (…). Weniger expressiv als Peter Hammerschlag, weniger bitter als Joseph Roth, wesentlich kürzer als Franz Werfel, weniger politisch als Jura Soyfer, weniger rätselhaft als Franz Kafka, wesentlich trockener als Stefan Zweig, weniger elitär als Karl Kraus und bis heute weniger bekannt als Arthur Schnitzler: Falls sich jemand für literarische Entdeckungen interessiert, für den ist Ludwig Hirschfeld ein lohnenswertes Betätigungsfeld, und mit diesem rezenten Band mit einem Querschnitt seiner damaligen journalistischen Veröffentlichungen ist ein Beginn gemacht. (…) Ein kleiner, informativer Aufsatz vom Herausgeber Peter Payer über Hirschfeld und seine persönliche und literarische Entwicklung schließt das Buch ab. (Amazon)
Der Historiker Peter Payer hat eine Sammlung von Texten Ludwig Hirschfelds vorgelegt – vielen Dank dafür! Hirschfeld war ein bekannter und beliebter Journalist, ein Meister des Feuilletons, der feinen Klinge. Seine Texte befassen sich kritisch und ironisch mit seiner Heimatstadt, immer merkt man ihnen die tiefe Zuneigung zu Wien an. (…) Payer und Hirschfeld führen uns in und durch ein vergangenes Wien, in „Die Welt von Gestern“. (www.thalia.at)
Neu zu entdecken: Der Feuilletonist Ludwig Hirschfeld begleitete Wiens Aufstieg zur modernen Metropole. (…) … Hirschfelds unübersehbarer Hang zur Melancholie. Nicht umsonst trägt der Sammelband mit Feuilletons, den der Historiker und Stadtforscher Peter Payer soeben herausgegeben hat, den Titel „Wien in Moll“. Angelehnt ist dieser an jenen des ältesten und ersten von insgesamt 43 Feuilletons, die hier abgedruckt sind – eine ausgesprochen schmale Auswahl, wenn man bedenkt, dass allein die Anzahl der Artikel, die der rastlose Vielschreiber für die Neue Freie Presse verfasste, in die Vierstelligkeit geht. (Falter)
Niemand kennt sich mit Hirschfeld besser aus als Payer, der Wien selbst seit Jahrzehnten mit allen Sinnen durchmisst. (…) In ‚Wien in Moll‘ dominieren Zwischentöne und Nuancen. Da holt Hirschfeld das Alltagsleben der Stadt so fesselnd wie anschaulich auf den Boden. (…) Die Stadt war für Hirschfeld der kleine Ort eines großen Kulturkampfs, in dem Altes auf Neues prallte, moderne Strömungen mit Beharrungskräften wetteiferten. An der notwendigen Begradigung des Zerrbilds von Wien als Walzerdudelmetropole tüftelte Hirschfeld sein Arbeitsleben lang, das Stadtbild war in seinen in wunderlich lockerer Stimmung und lakonischem Witz verfassten Texten durchtränkt von unversöhnlichen Widersprüchen und Brüchen. Dem angestaubten Charme der Kaiserstadt ist Hirschfeld nie erlegen. (profil)
Ein sehr empfehlenswerter Sammelband „Wien in Moll“, der eine Auswahl aus Hirschfelds dreißigjähriger Schreibpraxis präsentiert. (…) Peter Payer, der Herausgeber des neuen Sammelbands, würdigt die Leistung dieses Feuilletonisten. (Wiener Zeitung)
Peter Payer ist mit „Wien in Moll“ ein repräsentativer Querschnitt durch Hirschfelds journalistisches Schaffen gelungen. (Literatur und Kritik)
Der Klang der Großstadt
Eine Geschichte des Hörens, Wien 1850-1914
Wien-Köln-Weimar: Böhlau Verlag 2018
„Mein Ohr steht auf der Straße wie ein Eingang.“ (Robert Musil)
Welche Geräusche prägten einst den Alltag der Großstadt? Wie wurde die zunehmende Vielfalt der urbanen Lautsphäre von den Zeitgenossen wahrgenommen und beurteilt? Am Beispiel der Stadt Wien wird die auditive Kultur einer der wichtigsten europäischen Metropolen der Zeit um 1900 vorgestellt. Im Zentrum steht jene historische Periode, in der Wien sich zur modernen Großstadt entwickelte. Die ungeheure Dynamik dieser Jahrzehnte veränderte nicht nur das Stadtbild nachhaltig, sie ließ auch einen neuen Hör-Diskurs entstehen.
Pro Civitate Austriae-Preis 2020 * EGOS Book Award 2020 (Shortlist) * Wissenschaftsbuch des Jahres 2019 (Shortlist)
Immer intensiver wandte sich die öffentliche und private Aufmerksamkeit dem Lärm zu. Und dies durchaus mit Ambivalenz. Denn der Lärm stellt sich als komplexes Phänomen dar, an dem – paradigmatisch und bis heute – Fragen der Stadtentwicklung, der Kultur- und Zivilisationskritik, aber auch soziale und ökonomische Konflikte abgehandelt werden.
Inhalt:
Einleitung – Annäherung: Vergangenes Hören – Der Gehörsinn und seine Stellung in der Hierarchie der Sinne – Der Wandel zur „Lo-fi-Lautsphäre“ – Die wissenschaftliche Erforschung des Hörens – Zur Phänomenologie des Lärms – Hörraum Wien: Rahmenbedingungen – Veränderungen der urbanen Lautsphäre – Versuch einer akustischen Topografie – Konfrontationen: Lärm und Großstadtkritik – Kampf und Flucht: Lärmschutzbewegung – „Wiener Lärm“ – Städtevergleich – Gegenmaßnahmen – Die Sommerfrische als akustisch motivierte Fluchtbewegung – Apologien: Der künstlerisch-ästhetische Diskurs – Ausblick: Konjunkturen der Lärmdebatte und Renaissance des Hörens. (313 S., 50 Abb.)
Pressestimmen:
Der Stadtforscher Peter Payer hat eine akustische Topografie Wiens erstellt als Teil seines Buchs „Der Klang der Großstadt“. Ein großes Panorama – oder Panakustikon – der Metropole, ein Opus Magnum auch von Peter Payer, nach Forschungen schon zu zahlreichen Aspekten der Stadt, ihren Gerüchen, ihren öffentlichen Uhren oder zuletzt dem Aufzug. (ORF/Radio Ö1/Diagonal)
Geschichte fürs Gehör. (…) Das Ohr als Eingang zur Welt. Diese Vorstellung steht sinnbildlich für das jüngste Unterfangen des Stadtforschers Peter Payer. „Der Klang der Großstadt“ heißt das soeben erschienene Buch, das die Geschichte Wiens um den akustischen Aspekt bereichern will. (ORF/Radio Ö1/Leporello)
Wie kann Wien denn geklungen haben vor 100, 150 Jahren? Peter Payer begibt sich in seinem Buch „Der Klang der Großstadt“ auf die Spurensuche des Hörens während Wiens größter Wachstumsperiode. Von der akustisch beschaulichen Biedermeiermetropole bis zum vibrierenden Klang des industrialisierten Schmelztiegels gegen Ende der Habsburgermonarchie reicht Payers akustischer Streifzug und lässt die Hauptstadt des Habsburgerreiches, aber auch das heutige Wien mit neuen Ohren erhören. (ORF.at)
Als es in Wien läutete, hupte, fauchte. (…) In „Der Klang der Großstadt“ spürt der Historiker und Stadtforscher Peter Payer jenen Tönen und Geräuschen nach, die in mehrfacher Hinsicht vergangen sind. Denn zum einen unterscheidet sich der damalige „Sound“ der Stadt signifikant von der Situation heute. Dazu kommt, dass es kaum Tonaufnahmen gibt, die dokumentieren, wie sich die Stadt angehört hat. Doch selbst sie geben nur eine Ahnung von der einstigen Geräuschkulisse. (APA)
Das Akustische ist nach wie vor zentraler Teil der urbanen Wirklichkeit. Die Forderung nach Ruhe im Klangbild einer Stadt gewinnt gegenwärtig wieder zunehmend an Bedeutung. Payer streicht die vergleichbaren zivilisationshistorischen Komponenten zum Wien der ausklingenden Kaiserzeit hervor. Seien es einst Industrialisierung und Mechanisierung gewesen, die zu einer Neuordnung der akustischen Umgebung führten, so strukturieren gegenwärtig Freizeitgesellschaft und Digitalisierung den Alltag akustisch neu. (Die Presse/Wissen & Innovation)
„Die Zuschreibung der Geräusche hat sich geändert“, meint der Historiker und Stadtforscher, der gerade ein Buch über den Klang Wiens um die Jahrhundertwende herausgebracht hat. (…) Oft sind es technische und technologische Neuerungen, die das Klangbild einer Stadt umkrempeln. Das beginnt schon mit dem Straßenbelag – Räder auf Kopfsteinpflaster rumpeln einfach mehr als Gummireifen auf Asphalt. Und auch die Massenmotorisierung hat im Sound der Stadt eine große Rolle gespielt. Jede solche Änderung hat Folgen: „Wir müssen lernen, viele verschiedene Reize zu erkennen, zu ordnen, zu bewerten und uns anzupassen“, sagt Payer. (Die Presse/Panorama)
In „Der Klang der Großstadt“ horcht der Historiker Peter Payer dem Wien des 19. Jahrhunderts nach, verknüpft dabei „Sound Studies“ mit Stadtforschung und vermag detailliert aufzuzeigen, wie eng der technische, soziale und politische Wandel mit Veränderungen der städtischen Geräuschkulisse zusammenhing. (…) Payer präsentiert eine Vielzahl an Mikrostudien und formt daraus eine lesenswerte „akustische Topographie“ der Großstadt. (Falter. Stadtzeitung Wien)
Der Stadtforscher und Technikhistoriker Peter Payer widmet dem Wiener Lärm sein jüngstes Buch, (…) das großteils wissenschaftliches Neuland erschließt. Immer intensiver wandte sich die öffentliche und private Aufmerksamkeit dem Lärm zu. Die Darstellung dieser Konfrontationen, der Lärmschutzbewegung, Maßnahmen zur Bekämpfung der „großstädtischen Kakophonie“, Kultur- und Zivilisationskritik und internationale Vergleiche runden die umfangreichen Ausführungen zu einem komplexen Phänomen ab. So wird die Beschäftigung mit dem Klang der Großstadt keineswegs zu einem Opfer, sondern zu einem äußerst lohnenden Unterfangen. (austria-forum.org)
Der Stadt- und Kulturhistoriker Peter Payer widmet sich seit mehr als zwei Jahrzehnten den Sinneswahrnehmungen in der Metropole Wien seit Mitte des 19. Jahrhunderts. (…) Nun legt er eine detaillierte Historie des Hörens (und des Lärms) in Wien zwischen 1850 und 1914 vor – eine sehr kundige Pionierarbeit. (www.wissenschaftsbuch.at)
Wer in dieses Buch eintaucht, gewinnt nicht nur neue Erkenntnisse über die Akustik der Stadt vor 100 Jahren, sondern wird auch die Welt von heute anders wahrnehmen. Dank Peter Payer wird uns, die wir in erster Linie optisch orientiert sind, das Hören als Dimension der Sinneswahrnehmung wieder bewusst. (Das Waldviertel)
Der Wiener Stadthistoriker Peter Payer, schon lange an der Sinnesgeschichte der Großstadt interessiert, hat nun eine Monographie für den Klang von Wien zwischen 1850 und 1914 vorgelegt. (…) Payers Ausgangshypothese besteht in der Annahme, dass sich mit dem rasanten Stadtwachstum und mit dem Ausbau der großstädtischen Verkehrs-, Versorgungs- und Kommunikationsinfrastruktur in dieser Zeit auch die „urbane Geräusch- und Lärmkulisse“ wandelte, was nicht nur zu einer „akustischen Sensibilitätsveränderung“ bei den Wienerinnen und Wienern führte, sondern auch Rückwirkungen auf die „Stadtentwicklung und die Gestaltung des öffentlichen Raumes“ hatte. Diese These leuchtet unmittelbar ein und mag in diesem Sinne nicht unbedingt als revolutionär erscheinen. Das Aufstellen umstürzender Thesen ist jedoch auch nicht das Anliegen von Payer. Sein Verdienst besteht vielmehr darin, die Bedeutung der Geräuschwelt für die innere und äußere Urbanisierung nicht nur zu behaupten, sondern anhand der Quellen auch ausführlich darzulegen. (…) Die Stärke des Buches besteht (…) darin zu zeigen, wie intensiv der Wandel der Geräuschwelt als Teil der Urbanisierung im langen 19. Jahrhundert erfahren und diskutiert wurde und wie stark er das Leben in der Großstadt prägte.(Historische Zeitschrift)
Die Anwesenheit der Stadt in all ihren Regungen nimmt wohl kaum jemand so detailliert wahr wie der Historiker und Stadtforscher Peter Payer. (…) Payer hat ein Buch mit dem Titel „Der Klang der Großstadt“ geschrieben, in dem er auch nachempfindet, wie die Stadt Wien vor über 100 Jahren klang. (Deutschlandfunk/Kultur)
Auf und Ab
Eine Kulturgeschichte des Aufzugs in Wien
Wien: Brandstätter Verlag 2018
Aufzüge sind zu unentbehrlichen Verkehrsmitteln der Stadt geworden – und ihr symbolträchtiges Abbild: immer in Bewegung, ein ständiges Auf und Ab. Mehr als 13 Millionen Fahrstühle sind derzeit weltweit unterwegs. Allein in Wien sind es rund 47.000, und jedes Jahr werden 1.000 neue Anlagen errichtet. Das Buch will die Aufmerksamkeit für diesen bislang vernachlässigten Aspekt der Wiener Stadtgeschichte schärfen. Im Zentrum stehen die Personenaufzüge und ihre Durchsetzung in den Jahrzehnten von 1870 bis heute. Mit welcher Geschwindigkeit verbreiteten sich diese im Stadtgebiet? Was waren die architektonischen, sozialen und alltagskulturellen Folgen dieser systematischen Mechanisierung der Vertikalen? Wie entwickelten sich Technik und Design?
Conrad-Matschoß-Preis 2019
Derartige Fragen werden erstmals am Beispiel einer mitteleuropäischen Metropole beantwortet. Ein kulturgeschichtliches Standardwerk zur Geschichte von Aufzug, Paternoster und Rolltreppe, und zugleich eine vergnügliche Entdecktungsreise durch Wien, mit zahlreichen bislang unveröffentlichten historischen und aktuellen Fotografien.
Inhalt:
Vorgeschichte – Palais und Hotel – Ausstellungsattraktion – Vertikale Expansion – Herstellerfirmen – Soziale Auswirkungen – Aufzugfahren lernen – Eduard Pötzl: Der Wiener Aufzug (1901) – Peter Altenberg: Lift (1906) – „Baut Wolkenkratzer!“ – Wahrzeichen mit Expresslift – Internationale Konzerne – „Geliftete“ Stadt – Ausblick – Rolltreppen – Paternoster – Zeitreise in Bildern. (200 S., ca. 150 Abb.)
Pressestimmen:
„Payer ist das seltene Kunststück gelungen, ein gut leserliches, anschauliches und zugleich instruktives Buch über ein technisches Artefakt zu schreiben. Nicht Gelehrsamkeit, sondern eine anschauliche Geschichte, unterfüttert durch eigene Recherche und auf dem Stand der Forschung machen das Buch für verschiedene Lesergruppen mit Interesse an Technik- Stadt- oder Designgeschichte attraktiv. Peter Payer schafft es mit seiner Publikation, Technikgeschichte einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.“ (VDI/Verein Deutscher Ingenieure anläßlich der Verleihung des Conrad-Matschoß-Preises)
Mit großer Detailkenntnis beschreibt der Stadthistoriker Peter Payer, wie der Siegeszug des Aufzugs das Leben in der Metropole transformierte. Nun wurde der Wohnraum in der Stadt in einer neuen, vertikalen Hierarchie gestaffelt, die Beletage hatte ausgespielt, begehrt war nun eine Unterkunft in lichter, luftiger Höhe. (…) Dem feinfühligen Alfred Polgar bereitete sogar das Abwärtsfahren höchste Wonne: „Welch eine Delice“, schwärmte er.“Sacht und flugs wie auf den Schultern eines Riesenvogels. Es ist märchenhaft.“ (Die Zeit)
Aufzüge sind mehr als nur technische Hilfsmittel, um Höhenunterschiede zu überwinden. Sie prägen und beschreiben auch das Leben einer Stadt. Peter Payer hat sich der Entwicklung der Aufzüge in Wien gewidmet – und den Geschichten dahinter. (…) Payer sieht in ihnen mehr als nur ein Verkehrsmittel . Sie zeigen „wie sehr der Mensch in die Zirkulationsmaschine der Großstadt eingebaut ist. Wir sind die Pakete, die durch die Stadt transportiert werden.“ Auch das ist eine Entwicklung des Aufzugs – vom elitären Spielzeug zum Massentransportmittel. (Die Presse)
Der Aufzug ist aus unserem Alltag heute kaum noch wegzudenken. Das Liftfahren musste man in Wien aber erst lernen. Bis heute fühlen sich viele dabei nicht wohl, weshalb mit Tricks gearbeitet wird, erzählt der Stadtforscher Peter Payer, der über Wiener Aufzüge ein Buch geschrieben hat. (Der Standard)
Aufzüge seien zu unentbehrlichen Verkehrsmitteln der Stadt geworden, betont der Wiener Stadtforscher Peter Payer, der zwei Jahre lang die Kulturgeschichte des Aufzugs unter die Lupe genommen hat. Die Ergebnisse liegen nun in Buchform vor. (…) Peter Payer geht auch auf die Wiener Aufzugsunternehmen ein (…) und auch die sozialen Auswirkungen der Erfindung werden thematisiert. (Salzburger Nachrichten)
Von der bloßen Abhandlung, wie Aufzüge, Rolltreppen und Paternoster Architektur, Stadtentwicklung und Stadtbenutzung in den vergangenen 170 Jahren veränderten, schwingt sich das Buch zu einer Liebeserklärung an das hebende Vehikel hoch. (Falter. Stadtzeitung Wien)
Wie die Aufzüge Wien eroberten. „Auf und Ab“ nennt Peter Payer seine Kulturgeschichte des Personenaufzugs in Wien. Auf 200 schön bebilderten Seiten breitet der Stadtforscher die Historie des vertikalen Transportmittels in der Bundeshauptstadt aus, beschreibt Anfänge und Ausbreitung, Technik und Design sowie soziale und alltagskulturelle Folgen jener Kabinen, dank derer sich plötzlich ein Stockwerk genauso mühelos bezwingen lässt wie zehn Geschoße. (ORF Wien)
Stadtforscher Peter Payer, der bekannt dafür ist genauer hinzuschauen, wo andere nur vorbeischauen, hat sich in seinem neuen Buch mit der Kulturgeschichte des Aufzugs in Wien auseinandergesetzt. (ORF/matinee)
(Es) ist der Aufzug, seine Geschichte und – das vor allem – seine Auswirkungen auf Stadtplanung, Stadtentwicklung, Architektur, Stadtbenutzung und Immobilienwelt ein weitgehend ignoriertes Themenfeld. „Der Aufzug wird da unter seinem Wert geschlagen“, befindet der Wiener Stadtforscher Peter Payer und widmet dem Lift (…) eine 200-seitige Hommage. Die erste umfassende Kulturgeschichte des Personenaufzugs mit zahlreichen bislang unveröffentlichten Fotografien. (Immobilien Magazin)
Wie sich der Aufzug in Wien etabliert hat, beschreibt der Stadtforscher und Historiker Peter Payer in seinem Buch „Auf und Ab“. (…) „Für mich war es vor allem spannend, wie viele Facetten ein Aufzug für unsere Alltagspraxis hat, unser Denken, Fühlen, Fortbewegen … wie wir gelernt haben, die Angst zu überwinden und uns relativ bedenkenlos, ganz alltäglich in den Aufzug begeben.“ (Immobilien Kurier)
Payers klug und sorgfältig illustriertes Buch handelt (…) durchaus nicht nur vom Paternoster, sondern ist eine interessante Geschichte der „vertikalen Transportmittel“. Zwar liegt der Schwerpunkt dabei auf der Entwicklung in Wien, doch werden auch viele internationale Fakten und Beispiele miteinbezogen. (www.flaneurin.at)
Der österreichische Historiker und Stadtforscher Peter Payer hat sich auf die Spur der Aufzüge in Wien begeben. Herausgekommen ist dabei ein Werk, das faszinierende Einblicke in die technische, gesellschaftliche und städtebauliche Bedeutung des Aufzugs liefert. (senkrechtstarter-blog.de)
Was trocken und streng technisch klingt, entpuppt sich als kurzweiliger Einblick in die soziale Kulturgeschichte unserer Stadt. Der Siegeszug des Verkehrsmittels von Frühformen im 18. Jahrhundert (…) über den ersten modernen Lift im Plais Liebig (…) bis hin zu modernen Aufzügen wird nachgezeichnet. Zahlreiche Bilder zeigen, wie das Verkehrsmittel – und als solches ist es laut Payer zu bezeichnen – einst in gutbürgerlichen Häusern luxuriös ausgestattet mit Samtsitzbank und Messingspiegel die Bewohner transportierte. (Wiener Bezirkszeitung)
Payer gelingt mit der Aufzugsgeschichte ein großer kulturgeschichtlicher Wurf. (…) Das vorliegende Werk vermittelt eindrucksvoll, wie eng die Geschichte der mechanisierten Aufzüge mit kulturellen und sozialhistorischen Aspekten verbunden ist. (Wiener Zeitung)
Payer bietet in der reich bebilderten, aus den Quellen gearbeiteten Kulturgeschichte des Aufzugs ein interessantes Panorama, das von den Anfängen bis zur Gegenwart reicht. (…) Eine üppig gestaltete Zeitreise in die Wiener Alltags- und Technikgeschichte. (Wiener Geschichtsblätter)
Wien verdankt dem Stadtforscher und Kulturhistoriker Peter Payer eine Reihe beispielgebender Publikationen (…). Die jüngste ist der Kulturgeschichte des Aufzugs gewidmet. (…) Hier ist wieder ein Buch gelungen, wie man es sich nur wünschen kann: Kompetenz, gepaart mit angenehmer Lesbarkeit, dezent gekonntes Layout und aktuelle Meisterfotografien eröffnen einen neuen Blick auf scheinbar Alltägliches. (austria-forum.org)
Der Spezialist für ungeschriebene Geschichte, Peter Payer, erforschte schon die Gerüche, Geschmäcker und „Lärmseuchen“ sowie die „Chronometrisierung“ Wiens. In seinem neuen Buch „Auf und Ab“ schreibt er die Kulturgeschichte des Aufzugs in Wien. (…) Eine charmante Aufarbeitung einer bisher vernachlässigten Technikgeschichte. (diezeitschrift.at)
Blickt man in das neue Werk des Stadtforschers, macht das Buch Lust, auf eine Lift-Tour durch Wien zu gehen. Darüber hinaus lernt man auch noch etwas über die Kunstgeschichte der Stadt. (Kronen Zeitung)
Vom Nervenkitzel zum Alltagsverkehrsmittel. Die Geschichte des Aufzugs illustriert nicht nur die Entwicklung des technischen Fortschritts. Sie spiegelt auch die Veränderung des Lebens und des Wohnens wider. Der Historiker und Stadtforscher Peter Payer hat mit „Auf und Ab“ nun eine Kulturgeschichte des Aufzugs geschrieben. (…) Mit vielen Beispielen schildert er nicht nur die technische Entwicklung und die architektonische Evolution des Fahrstuhls, sondern auch die sozialen und ökonomischen Entwicklungen, die der Aufzug entscheidend mitgeprägt hat. (Haus & Eigentum)
Quer durch in Wien
Kulturhistorische Streifzüge
Wien: Czernin Verlag 2017
Mit einem Vorwort von Rainer Nowak.
Dritter Teil der urbanistischen Studien über Wien. Im Mittelpunkt stehen auch diesmal wenig beachtete alltagshistorische Facetten der Stadt, von Monumentaluhren, Rolltreppen und Paternoster über Wetterhäuschen, Donauturm und Hollywoodschaukel bis hin zu Schwimmveranstaltungen im Donaukanal, Balkone als Bühne im öffentlichen Raum und dem erotischen Wien bei Nacht. Erneut geht es um die Wahrnehmung der Stadt mit allen Sinnen in Geschichte, Gegenwart, aber auch Zukunft. Wie wird Wien angesichts des rasanten Technologiewandels morgen klingen? Wie wird die Stadt im neuen künstlichen Licht aussehen? Wie werden wir uns als Stadtmenschen verändern?
Vorgestellt werden 27 Feuilletons, die in den letzten Jahren in in- und ausländischen Zeitungen erschienen sind. Das Leitmotiv dazu formulierte einst Joseph Roth: „Städte haben viele Gesichter, viele Launen, tausend Richtungen, bunte Ziele, düstere Geheimnisse, heitere Geheimnisse. Städte verbergen viel und offenbaren viel, jede ist eine Einheit, jede eine Vielheit, jede hat mehr Zeit, als ein Berichterstatter, als ein Mensch, als eine Gruppe, als eine Nation.“
Inhalt:
Der gelenkte Blick – Modern sein und nur nicht scheinen – Rauschen im Häusermeer – Die Nacht gehört der Sünde – Hier sind wir Großstadt – Der Puls der Straße – Akustische Beruhigungen – Schrille Schellen – Suchen, Haschen, Raten – Kräftiger Jodler im kalten Wasser – Bühnen mit Geschichte – Monumente der Zeit – Als die Zeit aus den Fugen geriet – Die roten Uhren Wiens – Vergessene Traumfabriken – Wetter aus dem Häuschen – Busen-Freund – Rauchschwaden und Dampfwolken – Aufzug in alle Stockwerke – Endlos rauf und runter – Wenn der Handlauf mitreist – Die Lust am schnellen Aufstieg – Schwung ins Glück – Visionen für die Stadt – Die Stadt und das Neue – Lichter der Großstadt – Wie klingt die Stadt von morgen? (256 S., ca. 120 Abb.)
Pressestimmen:
Das vorliegende Buch hilft, ein echtes Defizit vieler Wiener auszugleichen: Wir lernen unsere Stadt endlich kennen. Peter Payer widmet sich in seinen essayistischen Streifzügen spannenden Beobachtungen der Alltagsgeschichte Wiens, die schlicht verblüffend sind. (Rainer Nowak, Vorwort)
Das Buch ist kein Reiseführer, der die Leser gezielt wo hinführt und in einer Stadtwanderung Attraktionen aus der Vergangenheit erleben lässt, sondern geht die Erforschung der Gegenwart, die regelmäßig in die Vergangenheit mündet und von dort wieder zurückführt, thematisch an. Payer ist ein Augenöffner. Er geht Phänomenen auf den historischen Grund, die wir im Alltag oft wenig bemerken, weil wir sie schlicht übersehen. (Falter. Stadtzeitung Wien)
Peter Payer versucht sich einmal mehr als Stadtschreiber. In seinem eben erschienenen Buch „Quer durch Wien“ sucht Peter Payer das Alte im Neuen. Oder das Neue im Alten. (ORF-Radio Ö1)
Nach „Unterwegs in Wien“ ist jetzt der Wunsch nach einem dritten Band der kulturhistorischen Streifzüge von Peter Payer in Erfüllung gegangen. Der Stadtforscher, Historiker und Kurator im Technischen Museum Wien nennt ihn „Quer durch Wien“. Der Titel ist überaus passend für die fast 30 Essays, die zuvor in verschiedenen Qualitätszeitungen veröffentlicht wurden. (…) Wo immer möglich schlägt der Autor den Bogen in die Gegenwart. (austria-forum.org)
In diesen Peripherien der Stadtforschung sind die populärwissenschaftlich verfassten Beiträge besonders erfrischend und lassen kleine Abschweifungen gut verdauen. (…) Gegen Ende des Buches zeigt sich Peter Payer mehr als Stadtforscher, denn als Historiker, indem er gegenwärtigen (internationalen) Entwicklungen in Sachen Lichtmanagement und akustischer Stadtgestaltung nachspürt. Ein gelungen runder Abschluss der „kulturhistorischen Streifzüge“. (Augustin, Straßenzeitung Wien)
Blicke hinter die Kulissen der Stadt. Nach seinem im Jahr 2013 erschienenen Reportagen mit dem Titel „Unterwegs in Wien“ legt der renommierte Historiker und Stadtforscher Peter Payer nun einen weiteren Band mit kulturhistorischen Streifzügen durch Wien vor. Darin beschreibt er beispielsweise die Wirkung der „Roten Uhren Wiens“ am „Vorwärts-Gebäude“ in der Rechten Wienzeile und am Amalienbad im 10. Bezirk. Wir erfahren über das Wiener Nachtleben im 19. Jahrhundert genauso wie über die ersten Paternoster und Rolltreppen, die die Stadt zu bieten hatte. (news.ORF.at)
An praktisch jeder Stelle in den „kulturhistorischen Streifzügen“…(sind)…geschichtliche Tiefenbohrungen, die sich Phänomenen der Großstadt und ihrem zeitlichen Gewordensein widmen – ganz sinnfällig etwa in Kapiteln über die berühmten Wiener Standuhren oder als im Krieg die Uhren (am Beispiel der Geschichte der Ankeruhr im ersten Bezirk) sprichwörtlich anders gingen. Auch über das sich verändernde Tempo in der Stadt, sinnliche Erfahrungen, wie den „Puls der Straße“, die „Haut der Stadt“ oder „akustische Beruhigungen“ erfährt man bei Payer historisch Aufschlussreiches. (Literatur und Kritik)
Peter Payers Artikel und Bücher sind Garanten für ein vertieftes Wienerlebnis, wie kaum ein anderer schafft er neue, unkonventionelle Zugänge, um Wien bzw. Details als pars pro toto mit neuen Augen zu sehen. (…) Eine sehr fundierte, bestens recherchierte Sicht in Form von Essays auf das Wien von vorgestern bis morgen. Alleine die Vielfalt der Themen ist Garant, dass auch fortgeschrittene Wienkenner mit Spezialwissen auf ihre Rechnung kommen werden. (Das Waldviertel)
Zum dritten Mal führt uns der vielfach ausgezeichnete Historiker und Stadtforscher Peter Payer durch die Stadt Wien und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Dinge, die heute als so selbstverständlich gelten, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. (…) Eine lesenswerte Lektüre für neugierige Leser, die sich über die allgemein bekannten Wiener Sehenswürdigkeiten und Geschichten hinaus interessieren. (www.buecherschau.at)
Peter Payer reist mit allen Sinnen durch Wien. Doch er vermeidet es im Überschwall der Eindrücke einen weiteren Wien-Reiseband auf den Markt zu werfen. „Quer durch Wien“ ist keine Anleitung zum Hotspot-Suchen oder eine Geheimtipp-Anleitung für die Donau-Metropole. Es sind die Dinge, die einem erst auf dem zweiten Blick auffallen, die ihn antreiben. Vieles fällt selbst Wien-Experten erst beim Lesen dieses Buches auf. (…) Nein, Peter Payer ist wahrhaft kein Sammler von Eindrücken, die Postkartenqualität haben. Doch wer gerade Wien sich als Objekt der Begierde erwählt hat, wird so manches entdecken können, das Wien von anderen Städten unterscheidet. Die Geschichten, die dahinter stehen, sind es, die dieses Buch zu einem wahrhaften Schatz anwachsen lassen. Eine ruhige Viertelstunde auf einer Parkbank. Die Seele baumeln lassen und ein wenig in diesem Buch schmökern. Die Kapitel sind nicht lang, laden geradezu ein, sich inspirieren zu lassen. (…) Peter Payers Reisen durch Wien sind wie gemalt für Andersreisende. Ob Paternoster oder Gartenstadt, ob Schwimmbad oder Filmindustrie – Wer (mit) „Quer durch Wien“ ist, kommt auf alle Fälle auf seine Kosten. Und bleibt nicht auf ihnen sitzen. Es ist die Vielfalt der Stadt und die Detailverliebtheit ihres Autors, der dem Leser das Gefühl vermittelt an etwas wirklich Großen teilzuhaben. Selbst gestande Wiener werden mit großen Augen sich durch dieses Buch fressen und aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Die Essays verlangen wenig Vorwissen. Doch schon nach ein paar Kapiteln kann man sich getrost als „Wiener with benefits“ bezeichnen, der schon lange über das „Tauben vergiften im Park“ hinaus ist. Bücher wie „Quer durch Wien“ lassen den Abenteuerdrang und den Forschergeist eines jeden wieder aufleben. Suchen, Haschen, Raten ist die Überschrift eines der Kapitel – kann aber auch als Untertitel für dieses Buch, die nächsten Besuche gelten. (aus-erlesen.de/Amazon)
Wien – Die Stadt und die Sinne
Reportagen und Feuilletons um 1900
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2016
„Der Mensch von heute muß tausend Dinge wissen, tausend Dinge gleichzeitig überdenken, tausend Sinneseindrücke, die auf ihn gleichzeitig einstürmen, verarbeiten. Ist er’s nicht imstande, dann ist er seiner Zeit nicht gewachsen, er bleibt zurück und kommt – wenn überhaupt – als letzter ans Ziel.“ So beurteilt die liberale Wiener Tageszeitung „Die Zeit“ im Jahr 1910 den steigenden Anpassungsdruck an das Leben in der Großstadt. Die tradierten Formen der Wahrnehmung waren auf dem Prüfstand und – ähnlich wie heute – in tiefgreifendem Umbruch begriffen. Die Publikation zeigt beispielhaft Zusammenhänge zwischen urbaner Entwicklung und Sinneswahrnehmung auf.
Dreißig ausgewählte Texte stellen die k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien nicht nur, wie meist üblich, von ihrer visuellen Seite vor, sie diskutieren darüber hinaus auch gleichberechtigt Fragen der Akustik, des Geruchs, des Geschmacks und der Haptik. Unter den Autoren des Bandes finden sich so bekannte Journalisten wie Max Winter, Raoul Auernheimer und Eduard Pötzl neben zu Unrecht vergessenen Meistern des Wiener Feuilletons der Jahrhundertwende. Im ausführlichen Nachwort des Herausgebers werden Einblicke in die facettenreiche Sinnesgeschichte Wiens geboten. Die sozial und medial unterschiedlichen Wahrnehmungsweisen der metropolitanen Umwelt werden im zeitspezifischen Kontext erläutert und durch biografische Hintergründe der Autoren ergänzt.
Inhalt:
Die Reise nach Wien – Wien, von oben gesehen – Das Nachtpanorama von Wien – Großstadtstudien – Die erste Stadtbahnfahrt – Am Kaffeehausfenster – Wiener Lärm – Das Recht auf Stille – Das Recht auf Lärm – Das Werkel – Lärm – Das leise Leben – Wien im Staub – Kleine Reiseskizze – Das Lavendelweib – Von der Wiener Landschaft – Quartiere im Wienkanal – Über den Semmering – System Rigi – Die Speisekarte – Rindfleisch – Wiener Straßenhandel – Die Saison der Wurst – Das Kaffeehaus am Morgen – Rückkehr in die Stadt – Die Dummheit des Automobils – Großstadtsommer – Wiener Spaziergänge und Ausflüge – Die Plagen des täglichen Lebens – Schmelzbummel – Kurzbiografien der Autoren – Nachwort: Stadtwahrnehmung um 1900. Zur Sinnesgeschichte von Wien. (309 S., 11 Abb.)
Pressestimmen:
Wie bewegten sich die Fußgänger im Wien um 1900? Mit welchen Sinneseindrücken waren sie konfrontiert? In „Wien – Die Stadt und die Sinne“ präsentiert Stadtforscher Peter Payer eine Fundgrube an historischen Quellen. (Die Furche)
Ein wunderbarer kaleidoskopartiger Blick auf die Residenzstadt Wien. (ORF/Radio Wien)
Es ist das Verdienst des Herausgebers, dass er neben bekannten Größen des Wiener Feuilletons auch so manche wenig bekannten „Schätze“ dieses Genres gehoben, wiederentdeckt hat. (…) Jedenfalls ist es Peter Payer in Anknüpfung früherer Arbeiten zur Großstadtreportage (etwa zu Eduard Pötzl) wieder hervorragend gelungen, die „sinnliche“ Wahrnehmung Wiens um 1900 in einer Reihe anregender Reportagen dem modernen Leser näher zu bringen. (Wiener Geschichtsblätter)
Der Stadtforscher Peter Payer schreibt über das Wien der vorigen Jahrhundertwende und verlässt sich dabei auf den subjektiven Blick des zeitgenössischen Feuilletons. In seinem neuen Buch lässt er Leser_innen die Stadt hören, riechen, ertasten, schmecken und auch sehen. (…) Die Texte sind famos formulierte, subjektive Ausrisse aus dem Großstadtleben. Leichte, fröhliche, wortverspielte Texte, die zeitgenössische Probleme behandeln. Elegant dahingesuderte Texte, wie sie dem gelernten Wiener auch heute noch gefallen können. Die Feuilletonisten liefern sich Schreibduelle über „Lärmseuchen“ und „Werkelmannplagen“. Einige der „Ohrenzeugen“ fordern das „Recht auf Stille“. (…) Andere wiederum sind „Augenmenschen“, klettern auf den Stephansdom, gruseln sich vor der Pummerin, plaudern mit dem Turmwächter, schauen bis zum Horizont. (…) Wieder andere befassen sich mit den Gerüchen der Weltstadt: schreiben Hymnen auf die „Gebäcksymphonie“ im Kaffeehaus, auf Kaisersemmeln, Milchbrot, Riesenkipferln. (…) Durch die gesammelten Essays schauen Leser_innen in die engen Gassen und in versteckte Innenhöfe hinein. Man könnte sich dem Wunsch Michels anschließen, vor dem Stephansdom ein Stück Rasen auszulegen, auf dem Rücken liegend „zu schauen“ und sich so gegen „Erosion der Sinnesressourcen“ zu wehren. (diezeitschrift.at)
Die synchronisierte Stadt
Öffentliche Uhren und Zeitwahrnehmung, Wien 1850 bis heute
Wien: Holzhausen Verlag 2015
„Der moderne Geist ist mehr und mehr ein rechnender geworden. So ist die Technik des großstädtischen Lebens überhaupt nicht denkbar, ohne dass alle Tätigkeiten und Wechselbeziehungen aufs pünktlichste in ein festes, übersubjektives Zeitschema eingeordnet würden.“ (Georg Simmel, 1903). Ab Mitte des 19. Jahrhunderts sind in Wien immer häufiger öffentliche Uhren anzutreffen. Sie fungieren als Repräsentationen geistlicher wie weltlicher Machtträger und helfen mit, den Alltag der Bevölkerung zu synchronisieren und die vielfältigen Aktivitäten in der rasch wachsenden Großstadt aufeinander abzustimmen. Wobei Uhrentypen mit unterschiedlichsten Antriebsmechanismen entwickelt werden:
von mechanischen Turmuhren, pneumatischen und autodynamischen Ständeruhren über elektrisch betriebene Würfeluhren und die berühmte „Ankeruhr“ bis hin zu Springziffernuhren und den modernen Reklameuhren unserer Tage. Das vorliegende Werk beleuchtet das vielschichtige Wechselverhältnis von Stadt und Zeit. Ursachen und Auswirkungen der „Chronometrisierung“ des öffentlichen Raumes werden erstmals umfassend am Beispiel einer mitteleuropäischen Metropole dargestellt.
Inhalt:
Frühe Zeit-Zentren – Zeit-Debatten – Zeit im Krieg – Politisierte Zeit – Zeit-Kritik – Erneuerte Zeit – Trend der Zeit – Verzeichnis der öffentlichen Uhren in Wien – Zeit-Bilder (Fotos: Alexander Schuppich). (236 S., 145 Abb.)
Pressestimmen:
Eine informative Stadt-Uhr-Geschichte, (…) eine erhellende und umfassende Spurensuche (…). (Buchkultur)
Ein sehr schöner Führer zu den öffentlichen Uhren der Stadt, der die ästhetische und kulturelle Bedeutung dieser Zeit-Zeugen offenbart. (Amazon_1)
Der Autor misst den öffentlichen Uhren heute und auch künftig eine wichtige Funktion zu, wenngleich sich Bedeutung und Erscheinungsbild geändert haben und weiter ändern werden. 382 Anmerkungen, ein Verzeichnis der öffentlichen Uhren in Wien, ein umfassendes Literaturverzeichnis und eine Fülle wunderschöner Zeit-Bilder runden das Buch ab. Alles in allem kann man nur feststellen, dass eine derartige Publikation bisher gefehlt hat und dass Peter Payer das Thema optimal – wissenschaftlich und verständlich – abgehandelt hat. (Amazon_2)
Geboten wird ein gründliches und anschauliches Inventar der rund 200 öffentlichen Uhren der Stadt mit historischen Abbildungen und Karikaturen, wie man es sich auch für andere Großstädte wünschte. (H/Soz/Kult)
Peter Payer versucht mit seinen innovativen stadthistorischen Arbeiten (…) komplexe politisch-ökonomisch-soziale Zusammenhänge für ein breites Publikum gut verständlich aufzubereiten, die guten Bilder von Alexander Schuppich helfen anschaulich dabei. (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung)
Heute dominieren Armbanduhr oder Smartphone, wenn es darum geht, zu wissen, wie spät es ist. Vor 150 Jahren war das noch ganz anders, da orientierte man sich an öffentlichen Uhren. (…) Wie sich die neue Taktung auf die Menschen und das Bild einer Stadt auswirkte, untersucht der Historiker Peter Payer in seinem neuen Buch. (…) Payer geht auch der Frage nach, ob öffentliche Uhren heute noch zeitgemäß sind. Seine Antwort: Ja, sie würden nach wie vor genutzt. (derStandard.at)
Viel Zeit verbrachten Menschen damit, die Zeit genau nehmen zu können. Wie in diesem Sinne an den Wiener Uhren gedreht wurde, zeigt objekt- und detailreich das Buch „Die synchronisierte Stadt“. Der Autor Peter Payer widmete sich als Stadtforscher bereits einigen Alltäglichkeiten des Wiener Lebens. Etwa dem Geschmack der Stadt oder ihrem Klang. Diese Phänomene sind schwer greifbar und ähnlich verhält es sich mit der Zeit; doch durch Dinge werden sie sichtbar: Die Zeit zeigt sich in den Uhren. (The Gap)
Kaum glaubt man, dass alle Facetten Wiens ausführlich beschrieben worden sind, wird man eines Besseren belehrt. Eigentlich ist es gar nicht so überraschend, dass der Historiker und Stadtforscher Peter Payer anhand von Wetterhäuschen, Turm- und Würfeluhren der Stadtgeschichte nachspürt. Schon in den „Kulturhistorischen Spaziergängen“ (…) zeichnet er die große Stadtgeschichte anhand von ungewöhnlichen Diskursen nach. In seinem neuen Buch „Die synchronisierte Stadt“ erzählt Payer über die Geschichte der öffentlichen Uhren, eröffnet damit einen neuen Blick auf die Stadt und spürt der „Chronometrisierung“ der Bewohner nach. Er entführt Leser und Stadtflaneure in Epochen, in denen die genaue Uhrzeit noch schwer zu bestimmen war und es zu manch skurrilen Versuchen geführt hat, diesen Missstand zu beheben. (diezeitschrift.at)
Faszinierend, am Beispiel Wiens beleuchtet zu bekommen, wie die Moderne die Zeit als Ressource definiert. Faszinierend auch, wie umkämpft die Deutungshoheit über die „richtige Zeit“ gewesen ist. Faszinierend schließlich, wie die Optionen und Grenzen der zeitgenössischen Technik eifrig erprobt und erbittert diskutiert und kritisiert worden sind. (…) Payer macht es seinen Lesern dankenswert einfach: Leichthändig führt er sie durch das komplexe Thema, an keiner Stelle wird er beleidigend unverständlich. (Dagmar Thorau, Leiterin des Studiengangs Historische Urbanisitik am Center for Metropolitan Studies/TU Berlin)
„Die synchronisierte Stadt“ leistet Pionierarbeit. Und dies in zweifacher Hinsicht: Payers Untersuchung rückt nicht nur das große Thema der Genese des Zeitregimes der Moderne in den Horizont der Stadtforschung, sondern situiert dieses zudem im konkreten Kontext einer Wiener Uhrengeschichte. Damit macht die Studie einen wesentlichen Aspekt der inneren Urbanisierung auch für ein breiteres Publikum zugänglich und an den Materialisierungen und Symbolisierungen im Stadtraum auch nachvollziehbar. (Bernhard Tschofen, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft/Universität Zürich)
Dieses Quellen- und Bildmaterial hat man noch nie irgendwo sonst in einer derartigen Vielschichtigkeit vorgeführt bekommen, es ist in dieser Fülle nur in Metropolen wie Wien vorhanden, und die besondere Leistung des Autors ist es, dieses abundante Material nicht nur gesammelt zu haben, sondern es auch aufgrund langjähriger Sachkenntnis optimal einzuordnen. (Clemens Zimmermann, Historisches Institut/Universität des Saarlandes)
Dr. Payer ist zweifellos ein Stadthistoriker von hoher Reputation. Im deutschsprachigen Raum kenne ich niemanden, dessen Oeuvre mit der Fülle und Breite der von ihm vorgelegten Arbeiten vergleichbar ist. (…) Mit seinem neuesten Projekt, das sich der „Chronometrisierung“ der städtischen Gesellschaft zuwendet, schließt er eine entscheidende Lücke stadthistorischer Forschung. (…) (Ein) Beweis für den feinen Spürsinn des Autors, etwas zu finden, in dem sich der Zeitgeist verdichtet. Dies kann aber nur gelingen, weil der Autor über eine äußerst umfangreiche Quellenbasis verfügt, die sich nicht zuletzt auch in den Illustrationen zeigt, die die innovative, facettenreiche und mit Freude zu lesende Studie bereichern. (Rolf Lindner, ehem. Institut für Europäische Ethnologie/Humboldt-Universität Berlin)
Unterwegs in Wien
Kulturhistorische Streifzüge
Wien: Czernin Verlag 2013
Vom Wiener Humor und vergessenen Künstlern, von öffentlichen Personenwaagen und der legendären Würfeluhr, vom Geschmack und dem Klang der Stadt: So facettenreich wie die Großstadt selbst sind die Themen dieses Buches. Im Zentrum des zweiten Bandes der kulturhistorischen Streifzüge durch Wien stehen auch diesmal bisher wenig beachtete Aspekte des Alltagslebens, historische und gegenwärtige Wahrnehmungs-Splitter, zusammengefügt zu einem Kaleidoskop, mit dem Ziel, etwas über das besondere Wesen Wiens und seiner Bewohner zu vermitteln. Wie wurde Wien, was es heute ist?
Fünfundzwanzig Essays zur Imagegeschichte einer Metropole zwischen Tradition und Moderne.
Inhalt:
Narrenschloß und Disziplinierungsanstalt – Wer ist lauter? – Odysseus sei Dank – Wenn die Lippen schlafen – Windig? Weltstadt! – Gletscher vor Wien – Die Nase empor – Der Stadtspalt – Todessturz am Donaukanal – Auf der Höhe der Zeit – Mittagsschuss – Suppe, Seife, Seelenheil – „A bissl gfiacht, a bissl gfreit“ – Wie schmeckt Wien? – Heiße Ware für kalte Zeiten – „Prüfe Dein Gewicht!“ – Bestuhlte Stadt – Der Blödheit süße Seiten – Nigerl und Gigerl – Des Reporters Poesie – Wie man Filme malt – Neuzeitliche Reklame – Grotten mit Rolltreppe – „Wir lassen uns nicht papierln“ – Urbaner Ort der Erinnerung. (260 S., ca. 100 Abb.)
Pressestimmen:
Peter Payer setzt Wortbilder ein, um Erinnerungen zu sichern, das Vergessen wieder in das Erleben zu zaubern. (Peter Patzak, Vorwort)
Und legt der bienenfleißige Stadtforscher Peter Payer einen weiteren Band vor seiner phänomenal-phänomenologischen Beobachtungen und Reflexionen zum Wiener Stadtkosmos. (in|ad|ae|qu|at)
Eine fundierte und originelle Auseinandersetzung mit Wien. (Die Presse)
Alles in allem, ein empfehlenswertes Buch. (Bücherschau)
Ein sehr informatives Buch. Gut geschrieben, schöne Bilder. Unterhaltsam für alle, die an der Geschichte interessiert sind. (Amazon)
Es ist der Alltag mit seinen vielen Details, der das Wesen einer Stadt ausmacht. Vom Wachler auf der Opernkreuzung über Personenwaagen bis zu Straßenlampen. Ein Streifzug in das Wien von gestern. (Kurier)
Peter Payer spricht von „Wahrnehmungssplittern(n), zusammengefügt zu einem Kaleidoskop“. Peter Patzak weiß, „was immer Peter Payer in seiner Arbeit berührt, wird Wirklichkeit, Dokument und dennoch Poesie“. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dem Wunsch nach einem dritten Band. (austria-forum.org)
Payer hat den Blick für die Geschichten hinter den Banalitäten: Lichtreklamen, Geräuschschützer, der Wiener Wind, legendäre Polizisten, Rolltreppen, Maronibrater, Würstelstände, Keller und Bobby-Schokoriegel. Man folgt ihm angenehm und gern auf seinen kulturhistorischen Streifzügen. (…) Erwähnung verdienen auch die zahlreichen Fotos und Illustrationen (…); sie lassen schon beim Durchblättern des Buches alte Erinnerungen auftauchen und Neugierde auf Noch-Nicht-Gewußtes entstehen. (Wiener Geschichtsblätter)
In seinen Erzählungen versteht es Payer, die Vergangenheit mit allen Sinnen erfahrbar und Bilder lebendig zu machen. (…) Payer erzählt von Orten, Menschen und Objekten, die an der Entwicklung der Stadt zu einem Ort der Unterhaltung und der Erholung teilhatten und vergisst dabei auch nicht, über die Armut in der Stadt zu schreiben, wenn er über die prekäre soziale und ökonomische Lage seiner „Wiener Typen“ berichtet. Seine Texte stehen jeder für sich und fügen sich doch zu einer Geschichte. (dérive. Zeitschrift für Stadtforschung)
Eduard Pötzl: Großstadtbilder
Reportagen und Feuilletons – Wien um 1900
(Herausgegeben und kommentiert von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2012
Eduard Pötzl (1851-1914) war einer der populärsten Journalisten seiner Zeit. Vier Jahrzehnte lang war er für das „Neue Wiener Tagblatt“ tätig, für das er mehr als tausend Artikel schrieb. Als einer der humorvollsten Feuilletonisten der Jahrhundertwende thematisierte er mit spitzer Feder die Großstadtwerdung Wiens und die damit einerhergehenden Veränderungen des Alltagslebens, aber auch spezifische Wiener Typen und Modernisierungstendenzen in Kunst und Technik. Seine Artikel erfreuten sich größter Beliebtheit, Karl Kraus bezeichnete Pötzl einmal als den „humorvollsten Beobachter und klügsten Kritiker“.
Pötzl war Vizepräsident des Schriftsteller- und Journalistenverbandes „Concordia“, später auch Ehrenbürger von Wien.
Der Herausgeber versammelt rund dreißig der besten Reportagen und Feuilletons. Im Nachwort informiert er ausführlich über Leben und Werk des heute zu Unrecht vergessenen Großstadtreporters.
Inhalt:
Allerweltstadt – Die Nachtlebensversicherung – Großstadtlärm – Der Herr v. Demolirer – Der Zug nach dem Osten – Gruß aus Kagran – Auf Urlaub in Wien – Stadtsommer – Ein Wiener Seebad – Abschied von der Stadtbahn – Regentage – Die Kunst des Gehens – Der Gassenkehrer – Der Tag eines Nervösen – Die Festblitzer – Der Fremdenführer – Am Kaffeehausfenster – Der Papua – Gescherte – Gedanken beim Haarschneiden – Allerhand Tänzer – Coriandoli – Ein Blick in die Zukunft – Die Modisten – Die Diktiermaschine – Die Schreibmaschine – Der Bibliothekssport – Die Sportfabrik – Im Automobil – Der Wineer Lift – Das klagende Haus – Der sterbende Schlafrock – Nachwort: Eduard Pötzl. Biographie eines Großstadtreporters. (272 S., 13 Abb.)
Pressestimmen:
Wer Joseph Roth und Alfred Polgar mag, wird auch Eduard Pötzl ins Herz schließen. (…) Die Texte sind geprägt von einem feinen Sinn für Humor, einem genauen Ohr für die Feinheiten der Wiener Dialekte und nicht zuletzt einer glücklichen Hand für die Themenwahl. Das umfassende biographische Nachwort ist eine ideale Ergänzung. Lektorat und Satz haben ihre Arbeit gemacht, das Buch ist eine Freude. (Amazon)
In manchen Texten fühlt man sich geradezu an Georg Simmels feinsinnige Analyse der Großstadt und des modernen Geisteslebens erinnert, die Pötzl in gewisser Weise in seinem Werk antizipierte. Neben den ausgewählten Reportagen Eduard Pötzls bietet der Band ein 60-seitiges Nachwort des Herausgebers mit einer „Kurz-Biographie“, die viel zum Verständnis der Texte beiträgt. (Wiener Geschichtsblätter)
Mit einer klugen Auswahl aus den zahlreichen Texten Pötzls bietet der Herausgeber Peter Payer, ein beharrlicher Stadtgänger und Stadtbeobachter wie Pötzl selbst, einen interessanten Querschnitt. (…) Das Nachwort vermittelt auf flüssig geschriebene Weise: Payer kennt Pötzl. (…) Ein ausführlicher, vielfacettiger und mit sympathischer Nähe zum Gegenstand konzipierter Band. (Literatur und Kritik)
Gerade für den Historiker sind Pötzls Texte eine Fundgrube, weil er den Alltag ganz genau dokumentiert und seine Beobachtungen mit viel Humor angereichert hat. (ORF)
Eine spannende Zeitreise in eine vergangene Epoche. (thegap)
Eduard Pötzl sagt keinem etwas, obwohl er damals einer der populärsten Journalisten war. Peter Payer sucht dessen Feuilletons nun dem Vergessen zu entreissen. Zu Recht. (…) Als Würdigung an diesen enzyklopädischen Stadtinterpreten wird (…) eine Auswahl von 32 Feuilletons mit einem eleganten biografischen Nachwort herausgegeben. (Neue Zürcher Zeitung)
Der Donaukanal
Die Entdeckung einer Wiener Stadtlandschaft
(gem. mit Judith Eiblmayr und mit einem Essay von Christiane Zintzen)
Wien: Metroverlag 2011
„Wien liegt am Donaukanal und nicht an der Donau“, stellte der Schriftsteller Friedrich Torberg Anfang der 1980er-Jahre unmissverständlich klar. Wie gebannt hatte man jahrhundertelang auf den großen europäischen Strom geblickt und dabei geflissentlich seinen stadtnächsten Abzweigung, die „kleine Donau“, übersehen. Lange Zeit war der Kanal als überlebenswichtige Verkehrsader an der Stadt vorbeigeflossen, allenfalls die Mauern der mittelalterlichen Befestigungsanlagen gleichsam nur touchierend, ehe er im 19. Jahrhundert, im Zuge der Großstadtwerdung von Wien, in das Gemeindegebiet integriert wurde.
Von nun an floss er in und nicht mehr neben der Stadt. Welche Auswirkungen dies hatte und bis heute hat, wie der Donaukanal sein Umfeld zu prägen begann und sich die Bevölkerung und mit ihr die Stadtplanung allmählich seiner bemächtigte, ist Thema des vorliegenden Buches.
Es ist eine Entdeckungsreise entlang des Kanals, bei der nachvollzogen werden kann, wie sich Funktion und Image des Gewässers grundlegend wandelten: Von seiner städtebaulichen Umgestaltung um 1900 und der architektonischen Bedeutung als Standort repräsentativer Gebäude und Brücken über seine wirtschaftliche Entwicklung als Schiffsstraße und die abwechslungsreiche soziale Nutzung am und im Wasser bis hin zum jüngsten kommerziellen Aufschwung durch die Etablierung einer eigenständigen Lokalszene.
Inhalt:
Die gespaltene Stadt. Zur Urbanisierung des Donaukanals. – Die ausgeprägte Uferkante. Der Donaukanal, erbaut und bebaut. – Standardisierte Blicke. Der Donaukanal als Ansichtskartenmotiv. – Donaukanal, alphabetical. (160 S., 176 Abb.)
Pressestimmen:
Dass Wien zu einer pulsierenden Metropole mutierte, heute punkto Modernität internationalen Vergleich keineswegs scheuen muss, belegen Judith Eiblmayr und Peter Payer: „Der Donaukanal“ – als pars pro toto – präsentiert eine lebendige Szenerie mit hippen Eventlocations, die sich homogen in das Gesamtkonzept der traditionsreichen Stadt einfügen. Die Autoren dekuvrieren die Symbiose alter Strukturen und neuer urbaner Konzepte, die gelungene Mischung historisch relevanter Bauten und moderner Architektur. (Der Standard)
Der Donaukanal kann als ein gelungenes Buchprojekt bezeichnet werden, welches einen breiten Bogen aufspannt, von den historischen Entwicklungen, über den städtebaulichen Bedeutungswandel, bis hin zum Donaukanal als Ansichtskartenmotiv, das schließlich mit einem kritischen Blick in Form von kurzen Essays endet. (www.stadtbekannt.at)
Die beiden Autoren sind selbst langjährige Anrainer des Donaukanals. Mit ihrem reich bebilderten Werk begeben sich die beiden auf eine sehr detaillierte Entdeckungsreise durch die Vergangenheit und Gegenwart des Gewässers. (Kleine Zeitung)
Ein sehr informatives und nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Bildmaterials wirklich empfehlenswertes Stadtbuch. (Büchereien Wien)
Filme malen
Der Wiener Plakatmaler Eduard Paryzek
(Hg.; mit Beiträgen von Ilse Nerber, Robert Gokl, Robert Buchschwenter, Julia König-Rainer, Christian Maryska und Peter Payer)
Salzburg: Pustet Verlag 2010
Wien nach 1945: Bunte Filmplakate durchbrechen die graue Umgebung der von Schutt und Ruinen gezeichneten Stadt. An den Bretterzäunen der eingeplankten Baustellen, an den Fassaden der in Eile wiedereröffneten Kinos, an immer mehr Orten sind jene großformatigen Ankündigungen zu sehen, die ersehnte Abwechslung im für viele schwierigen Alltag verheißen. Die Plakate stammen nicht selten aus dem Atelier von Eduard Paryzek (1915-1998), einem der produktivsten Filmplakatmaler der Nachkriegszeit.
Als Vertreter eines heute ausgestorbenen Berufsstandes gehörten seine charakteristischen Pinselstriche bis Anfang der 1970er-Jahre zu den eindrucksvollsten Eyecatchern in der Stadt. Sie begleiteten Aufstieg und Niedergang der Wiener Kinolandschaft und sind nicht zuletzt beredtes Zeugnis der sich ausbreitenden Populärkultur US-amerikanischen Zuschnitts.
Das Buch entstand in Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus/Plakatsammlung.
Inhalt:
„Ich habe mich nie als Künstler gefühlt“. Leben und Werk von Eduard Paryzek – Eduard Paryzek im Gespräch. Kinoplakate erzählen (1948)/Verlässlichkeit und Schnelligkeit (1992) – Schmalz und Ketchup. Zur österreichischen Filmkultur der Nachkriegszeit – Die Filmplakate des Ateliers Paryzek. Ein Zwischenbericht – Bildtafeln – Werkverzeichnis. (176 S., 174 Abb.)
Pressestimmen:
Paryzek trug dazu bei, dass das triste Stadtbild ein bisschen behübscht wurde. Gut, dass sein Oevre archiviert – und jetzt in Form eines Bildbandes dokumentiert wurde. (Die Presse)
Die Plakate von Eduard Paryzek haben die Österreicher in der Nachkriegszeit in die Kinos gelockt. Und jetzt verlockt das Buch „Filme malen“ mit Abbildungen seiner Plakate, mit Interviews und vielen Informationen zum Schmökern und Schauen. (Radio Oberösterreich)
Payers Buch stellt weniger die Frage nach dem künstlerischen Werk der vielen, oft auch sehr großflächigen Filmplakate, vielmehr erinnert er an ein Stück Wiener Kulturgeschichte, die spätestens in den 1970er-Jahren ihr Ende fand. (…) Ein in Summe sehr behutsam und durchdacht gemachtes Buch. (Perspektiven)
Für den Herausgeber, den Historiker und Stadtforscher Peter Payer, macht es aus verschiedenen Gründen Sinn, sich mit der Arbeit dieses Vertreters „eines heute ausgestorbenen Berufsstandes zu beschäftigen“. Paryzeks Schicksal war mit der Entwicklung der österreichischen Kinolandschaft eng verwoben. (…) Zu dem vor allem aus film- und kinohistorischer Sicht interessanten Werk haben neben dem Herausgeber Robert Buchschwenter, Robert Gokl, Julia König-Rainer, Ilse Nerber und Christian Maryska Beiträge geliefert. (Austrian Posters. Beiträge zur Geschichte der visuellen Kommunikation)
Julius Rodenberg: Wiener Sommertage
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2009
Das im Jahr 1875 erschienene Buch „Wiener Sommertage“ ist ein bemerkenswertes Zeugnis Wiener Stadtgeschichte. Geschrieben von dem renommierten Berliner Journalisten und Schriftsteller Julius Rodenberg (1831–1914), also mit dem Blick von „außen“, dokumentiert es die Bemühungen Wiens zur „Weltstadt“ aufzusteigen und seine Position unter den führenden europäischen Großstädten zu behaupten. Stilistisch gekonnt und mit feiner Ironie, nähert sich Rodenberg dem Wesen der Stadt, erforscht er voll Neugier deren Bewohner, Gebäude, Straßen und Plätze.
In feuilletonistischer Manier schildert er die groß angelegte Inszenierung der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873. Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt und des Alltagslebens in den Vorstädten bilden den Hauptteil des Buches, das von einem aufschlussreichen Mentalitäten- und Imagevergleich zwischen den deutschen Hauptstädten Wien und Berlin abgeschlossen wird.
Die Neuausgabe beinhaltet ein ausführliches Nachwort, in dem der Herausgeber Autor und Werk vorstellt und der Frage nachgeht, mit welchen Strategien sich Wien seit damals als „Weltstadt“ zu positionieren begann.
Inhalt:
Weltausstellungs-Reminiscenzen – Wanderungen in Wien – Berlin und Wien – Nachwort: Wiens Aufbruch zur Weltstadt. (430 S., 9 Abb.)
Pressestimmen:
Julius Rodenbergs gemächlich dahingleitende „Wiener Sommertage“ sind ein lesenswertes Dokument, weil sie am Ende einer Epoche stehen. Der nächsten wird der Furor der Beschleunigung endgültig eingeschrieben sein. (NZZ Online)
Peter Payer hat das Nachwort äußerst informativ gestaltet. Eine wichtige „Wiederentdeckung“! (Wiener Geschichtsblätter)
Dass Wiens Zug zur Weltstadt immer auch ein Wörterkampf war und ist, immer auch eine geschickt geführte Pressearbeit voraussetzt, zeigt Payer detailreich auf. (Rathauskorrespondenz)
Else Spiller: Slums
Erlebnisse in den Schlammvierteln moderner Großstädte
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2008
Die Schweizer Journalistin Else Spiller (1881-1948) war eine der ersten Frauen, die die Elendsviertel der europäischen Großstädte aufsuchte. Aufgerüttelt durch den Anblick des Kinderelends in Wien, erkundete sie – in Begleitung der europaweit tätigen Heilsarmee – die „Schlammviertel“ von Amsterdam, London, Paris, Köln, Dresden, Berlin, Hamburg und Kopenhagen, tief ergriffen von den dort herrschenden Zuständen.
Ihre im Jahr 1911 erstmals veröffentlichten Eindrücke sind ein spannendes Dokument zum Großstadtdiskurs der vorvorigen Jahrhundertwende, zur heftig diskutierten sozialen Frage und deren politischen Lösungsversuchen. Mit dem englischen Titel „Slums“ nahm sie einen Begriff auf, der in der Folge auch im deutschen Sprachraum zum Synonym für die Elendsviertel moderner Großstädte werden sollte.
Peter Payer gibt das vergessene Großstadtdokument neu heraus, ergänzt um ein ausführliches Nachwort, das die Verdienste dieser frühen Stadtforscherin würdigt, die auch in späteren Jahren als Gründerin des „Schweizer Verbandes Volksdienst“ ihr soziales Engagement bewahrte.
Inhalt:
Moderne Gross-Städte und ihre Abgründe – Holland – England – Frankreich – Deutschland – Dänemark – Schlusswort – Nachwort: Die Weitung des Blicks. (179 S., 5 Abb.)
Pressestimmen:
Eine anregende Lektüre für Sozialhistoriker und für Philanthropen. (Wiener Zeitung)
Payer setzt damit die Reihe seiner Wiederentdeckungen bemerkenswerter Stadtdokumente fort. (in|ad|ae|qu|at)
Blick auf Wien
Kulturhistorische Streifzüge
Wien: Czernin Verlag 2007
Mit einem Vorwort von Wolfgang Kos.
Wie hat sich der Alltag des „Großstadtmenschen“ in den letzten beiden Jahrhunderten verändert? Diese Frage steht im Zentrum des Buches, das eine Auswahl von rund dreißig Essays versammelt. Von den Säulen des Herren Litfaß, über die Musik von Anton Karas und ein Tier namens Auguste bis hin zum Geruch der Großstadt und dem Leben unter der Stadt. Der Autor beschreibt ein großteils unbekanntes Wien und spürt seinen Nuancen und Zwischentönen nach.
Die kulturhistorischen Stadterkundungen geben neue Einblicke in die Geschichte Wiens und seiner Bewohner – und das aus unterschiedlichsten Perspektiven: von der Höhe herab, in den Untergrund hinein, in die Vorstadt hinaus. Gerade letzterer wird besondere Beachtung geschenkt, manifestierten sich doch hier die sozialen, kulturellen und ökonomischen Transformationen der Moderne besonders deutlich.
Inhalt:
Blick auf Wien – Respektsperson Hausmeister – Vom Leben unter der Stadt – Die brotloseste aller Künste – Ein Tier namens Auguste – Wiener Laufer – Wie riecht Wien? – Des Mannes letzte Bastion – Für Personen beiderley Geschlechts – Morgenstunde – Staub im Munde – Die Stadt gibt den Bürgern Körbe – Die Säulen des Herrn Litfaß – Aufbruch ins Lärmzeitalter – Salamini! Kesö! – Die Sprache der Glocken – Gruß der Großstadt – Der Siegeszug des Automobilismus – Hupen verboten! – Der Weg durch die Luft – Die Reichsbrücke – ein Stück Österreich – Beim Wirtn – Audiovisuelle Nahversorger – Lichtspiele zwischen Kunst und Kommerz – Alltag im Abseits – „Endlösung“ eines Bezirks – Fotografische Nachrichten aus der Vorstadt – Helfen wir Kolaric! – Anton Karas-weltberühmt – Westbahnhof bei Nacht. (255 S., ca. 100 Abb.)
Pressestimmen:
Überzeugend weist Payer nach, dass man gerade an scheinbaren „Kleinigkeiten“ – in Musils berühmtem Diktum – „den Gang einer Stadt erkennen kann“. Aber nur dann, wenn man sie gut kennt. (Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum)
Payer verarbeitet vielfältige Quellen, legt Augenmerk auf Alltägliches und Skurrilitäten und gewährt nebenbei Einblicke in die Geschichte der Zivilisation und der Sinne, und in diejenige Wiens sowieso. (Der Falter/Stadtzeitung Wien)
Man kann von diesen gediegen recherchierten Stimmungsbildern einer vergangenen Epoche nie genug bekommen. (Wiener Geschichtsblätter)
Sauberes Wien
Stadtreinigung und Abfallbeseitigung seit 1945
(Hg.; mit Beiträgen von Karin Braun, Jakob Calice, Angelika Klampfl, Karl Panzenböck, Martina Ranner und Peter Payer)
Wien: Holzhausen Verlag 2006
Im Auftrag der Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark.
Wien funktioniert. Diese simple Feststellung hat nicht zuletzt mit einem entscheidenden Faktor zu tun: der Sauberkeit in der Stadt. Sauberkeit ist uns zu einem Gradmesser für Wohlstand und Lebensqualität geworden, für Sicherheit und Stabilität, für soziale und politische Konfliktbeherrschung. Wie hat sich Wien das Image der „sauberen Stadt“ nach dem Zweiten Weltkrieg erarbeitet? Welche Etappen dieser Entwicklung gab es?
Und in welchem gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontext geschah dies? So lauten einige der zentralen Fragen, die in dem Buch aus den verschiedensten Blickwinkeln beantwortet werden. Schon Anfang der 1980er Jahre versuchte die Wiener Stadtverwaltung in einer großen Plakataktion jenen Personen ein Gesicht zu geben, die für das Funktionieren der Stadt verantwortlich sind. Dabei wurden u.a. jene Menschen vorgestellt, die dafür sorgen, dass Wien sauber bleibt: die Müllaufleger und Straßenkehrer der Magistratsabteilung 48. Die Entwicklung und Arbeit dieser Abteilung stehen denn auch im Zentrum des Buches.
Inhalt:
Wie wird eine Stadt (wieder) sauber? – Geordnete Umwelt: Die Wiener Abfallwirtschaft seit 1945 – Sauber, schön, gesund, sicher: Stadtreinigung und Stadtimage – „Heute mußt ja ruck, zuck …“: Arbeitsalltag einst und jetzt – Fuhrpark: Technische Ausstattung und Entwicklung – „Sorry!“ : Zur Geschichte des Abschleppdienstes – Öffentliche Bedürfnisanstalten zwischen Tradition und Innovation – Tierische Probleme: Hunde und (Fiaker-)Pferde – Otto & Co.: Eine kleine Geschichte des öffentlichen Papierkorbs – Die Leiter der Magistratsabteilung 48 im Porträt – Zukunftsszenarien und internationale Kooperationen – Glossar – Chronologie. (240 S., ca. 300 Abb.)
Pressestimmen:
Ein, auch gemessen an den Standards gegenwärtiger Stadtforschung, überzeugendes Buch, welches kommunales Handeln ernst nimmt, ohne den urbanen Kontext darüber zu vergessen. (Wiener Rathauskorrespondenz)
Für alle an kommunalen Tätigkeiten Interessierten ist „Sauberes Wien“ eine Pflichtlektüre. Aber auch als historisches Nachschlagewerk stellt dieses Buch sicher einen wertvollen Beitrag zur abfallwirtschaftlichen Literatur in Österreich dar und sollte in keiner einschlägigen Fachbibliothek fehlen. (Österreichisches Ökologieinstitut)
Ansichtssachen
Die Vorstadt in privaten Fotografien, Wien-Brigittenau 1945-1980
Wien: Verlag Punkt 2005
Neben den offiziellen Stadtbildern gibt es seit 1945 eine zunehmende Anzahl an privaten Fotografien, in denen sich andere, subjektive und selektive Blick auf die Stadt widerspiegeln. Eine Auswahl dieser persönlichen „Ansichten“ und Kommentare zum Alltag in der Vorstadt stellt dieses Buch erstmals der Öffentlichkeit vor. Im Zentrum steht der 20. Wiener Gemeindebezirk als Beispiel für jene vorstädtischen Zonen, die in den ersten vier Nachkriegsjahrzehnten einen gewaltigen Modernisierungsschub erfuhren.
Die Dokumentation und Analyse dieser Veränderungen gibt einen Einblick in jene sozioökonomischen Prozesse, die auch in anderen zunehmend verdichteten Vorstadt-Bereichen vor sich gingen. Im Übergang von der Mangelgesellschaft der vierziger zur Wohlstandsgesellschaft der fünfziger bis siebziger Jahre wurden Brüche und Kontinuitäten von den Bezirksbewohnern auf sehr unterschiedliche Weise verarbeitet. Die ursprünglich nur für einen auserlesenen Kreis an Betrachtern bestimmten Bilder fokussieren diese großen und kleinen Veränderungen des Alltags: im Wohn- und Arbeitsumfeld, in der Freizeit, beim Einkaufen, beim Spazierengehen, bei politischen Ereignissen oder markanten architektonischen Neuerungen.
Inhalt:
Zwischen den Ruinen – Es wird wieder fotografiert – Aufbruch – Das Alte und das Neue – Aus dem Fenster – Erfüllte Wünsche – Grenzerfahrungen – Fotografien: Wallensteinviertel – Brigittaviertel – Donaukanal – Nördliche Brigittenau – Friedrich Engels-Hof – Zwischenbrücken – Handelskai – Donau. (167 S., 118 Abb.)
Pressestimmen:
Geglückte Mikrogeschichte, wie man sie sich noch viel häufiger für Wien wünschen möchte. (…) Wissenschaftlich fundiert, sprachlich gut verständlich schildert das Buch mithilfe vieler in Eigenrecherche aufgetriebener Amateur-Aufnahmen von Fotografen die „große“ Wiederaufbau-Geschichte Wiens im Kleinen. (Wiener Rathauskorrespondenz)
Es würde sich aber nicht um Peter Payer handeln, wären die Bilddokumente nicht durch aufschlussreiche und informative Texte, gelehrte Essays, ergänzt, die das Schicksal des Individuums mit der jüngeren Geschichte der Stadt verknüpfen. Dieser kleine, wunderbare Band sei Jedem ans Herz gelegt. (Wiener Geschichtsblätter)
Hungerkünstler
Eine verschwundene Attraktion
Wien: Sonderzahl Verlag 2002
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert traten so genannte „Hungerkünstler“ in den USA und später auch in Europa auf. Die enorme, uns rückblickend kurios und befremdend anmutende Faszination, die diese absichtlich hungernden Menschen auf das zeitgenössische Publikum ausübten, steht im Mittelpunkt des Buches. Am Beispiel berühmter Hungerkünstler, die in Wien auftragen, werden die gesellschaftlich-kulturellen Rahmenbedingungen untersucht, die diese spezielle Unterhaltungsform zur Modeerscheinung werden ließen.
Obwohl bereits Franz Kafka in seiner berühmten Erzählung darauf hinwies, wie schwierig es letztlich sei, jemandem die Hungerkunst zu erklären, lässt sie sich doch als Teil einer Weltanschauung verstehen, die im besonderen Maße vom steigenden wissenschaftlichen Interesse am Menschen geprägt war. Vor allem das Bürgertum verfolgte die Darbietungen der Hungerkünstler mit großem Interesse, verband sich in ihnen doch die wachsende anthropologische Neugier mit dem Flair des Fremden und Exotischen. In einem ersten Überblick werden die wichtigsten Vertreter der Hungerkunst, allen voran der legendäre Giovanni Succi, vorgestellt und die wesentlichden Gründe für die rasche Popularisierung des Schauhungerns, aber auch die mitunter heftige Kritik daran analysiert. Daran anschließend werden der genaue Ablauf und die Inszenierung der Veranstaltungen, die Reaktionen des Publikums sowie biografische Hintergründe und Motivationen der Akteure näher erläutert.
Inhalt:
Die Ausbreitung des Schauhungerns in Europa: Vorläufer – Eine neue Unterhaltungsform entsteht – Im Namen der Wissenschaft – Kommerzialisierung und Krise – Das Verschwinden einer Attraktion – Schau-Platz Wien: Der erste Auftritt eines Hungerkünstlers: Giovanni Succi (1896) – Die Inszenierung von Riccardo Sacco und Auguste Victoria Schenk (1905) – Der Wettkampf zwischen Nicky, Fred Ellern und Max Michelly (1926). (116 S., 26 Abb.)
Pressestimmen:
Peter Payer hat das vergessene Metier der Hungerkünstler in einer gut lesbaren, knappen Monografie anschaulich gemacht. (Berliner Zeitung)
Das Schauhungern wurde nach Europa importiert, und was dort geschah, kann man in Peter Payers Buch lesen. (…) das offene Geheimnis der so genannten menschlichen Natur, die man in ihrer tragischen Lächerlichkeit auch am wechselnden Geschick des Schauhungerns studieren kann. (Die Zeit)
Mit seiner Studie legt Peter Payer weit mehr vor als nur eine gut recherchierte Geschichte über abgemagerte Artisten. Er erinnert auch mit seinem jüngsten Buch an Facetten der Wiener Stadtgeschichte, über welche die herkömmliche Geschichtsschreibung bislang hinweggegangen ist. (Die Furche)
Leben, Meinungen und Wirken der Witwe Wetti Himmlisch
Memoiren einer Wiener Toilettefrau um 1900
(Neu herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2001
Wetty Himmlisch. Schon der Name lässt uns neugierig schmunzeln, verströmt jenes typisch wienerische Odeur, welches diesen erstmals im Jahr 1906 erschienenen Memoiren ihr besonderes Gepräge verleiht. Es ist ein recht eigentümliches Bild der Stadt Wien und ihrer Bewohner, das hier vor uns ausgebreitet wird. Eine verborgene Welt wird enthüllt, ebenso geheimnisvoll wie anrüchig: die „Kehrseite des Lebens“, repräsentiert durch die öffentlichen Bedürfnisanstalten mit ihren zum „Wiener Original“ stilisierten Wartefrauen und den oft nicht minder skurrilen „Gästen“.
Ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und deftigem Humor, präsentiert die Wartefrau Wetty Himmlisch eine Facette des modernen Großstadtlebens, die bis heute aus Gründen des Anstands nur allzu gerne verdrängt wird. Es ist das wahre Gesicht der von vielerlei Zwängen und Maskierungen bedrängten Menschen, das sich im Mikrokosmos der Bedürfnisanstalt, dieser „Quelle des modernen Lebens“, widerspiegelt.
Inhalt:
Reprint des 1906 in Leipzig erschienenen Bandes „Leben, Meinungen und Wirken der Witwe Wetti Himmlisch, die ihre Laufbahn als Malermodell angefangen, geheiratet hat, langjährige Toilettefrau gewesen, und jetzt von ihren Zinsen zehrt. Von ihr selber eigenhändig niedergeschrieben“ – Nachwort: Gesellschaftsanalyse aus der Sicht einer Wiener Toilettefrau. (176 S., 9 Abb.)
Pressestimmen:
Ein schön gemachtes Buch, mit wunderbaren Illustrationen versehen, das nicht mit Literaturhinweisen spart und auf angenehme Weise eine andere, leicht abseitige Geschichte dieser Stadt vermittelt. (ORF)
Wem angesichts der grotesken Brillanz dieser turbulenten Schilderungen Zweifel an der wahren Identität der angeblich „einfachen Frau aus dem Volk“ wachsen, erhält Bestätigung durch das kluge Nachwort des Herausgebers Peter Payer: Mit einiger Plausibilität vermutet er in diesem saftig-deftigen Stück Wiener Sprachkunst den Schriftsteller und Journalisten Vincenz Chiavacci (…) Was den kulturhistorischen Wert dieses Werkes ebenso wenig schmälert wie die Lektürelust an der vollmundigen „Kehrseiten“-Rhapsodie. (Neue Zürcher Zeitung)
Unentbehrliche Requisiten der Großstadt
Eine Kulturgeschichte der öffentlichen Bedürfnisanstalten von Wien
Wien: Löcker Verlag 2000
„Im vorigen Jahrhundert noch war’s, daß gewisse Männer oder Weiber, mit einer wohl verdeckten Butte auf dem Rücken oder auf dem Schiebkarren, durch die belebtesten Straßen zogen mit dem ungenirten Appell an die Passanten: ‚Wer will, wer mag um ein Kreuzer in mein‘ Butten –!‘ Derjenige, welchem dieser Volksruf genehm war, begab sich mit dem Mahner etwas abseits und that, was er nicht lassen konnte; fast so frank und frei, wie der Mailänder auf dem Domplatze, oder der eingeborene Araber in der eleganten Schubra zu Kairo.
Wir sind discreter geworden. Statt jener adamitischen Form haben wir an den wichtigsten Verkehrspunkten für die Bedürftigen allerliebst gebaute und sorgfältig verwahrte ‚Cabinets d’aisance‘ errichtet, in deren Porticus eine würdige Matrone sitzt und in den Zwischenpausen vielleicht Scribe’s ‚Feenhände‘ liest. Die Civilisation schritt auf allen Linien vorwärts.“ (Friedrich Schlögl, 1883)
Inhalt:
Das öffentliche Verrichten der Notdurft: Ein Stück europäischer Zivilisationsgeschichte – Vor- und Frühformen öffentlicher „Anstandsorte“ in Wien – Wilhelm Beetz: Kaufmann und Hygienepionier – “ … in gefälliger Form erbaut“: Zur Konstruktion und Innenausstattung der Beetzschen Anlagen – Die Zivilisation zieht Bilanz: Der kontroversielle Umgang mit den neuen Einrichtungen – Der Gang in die Tiefe: Unterirdische Bedürfnisanstalten – Das Beetzsche Öl-Urinoir – Die Zeit nach Wilhelm Beetz – Die Benutzer der Bedürfnisanstalten – „Tagfrauen“ und „Nachtfrauen“ – Über den gegenwärtigen Umgang mit öffentlichen Toiletteanlagen. (248 S., 106 Abb.)
Pressestimmen:
Wer sich über peinliches Lächeln erhaben weiß und ein sozialgeschichtliches Interesse an den Kehrseiten der Großstadt hat, der greife zu diesem Band! (ORF-Ex libris)
Die Faktenfülle über das freilich ebenso elementare Bedürfnis wie gesellschaftlich tabuisierte Thema setzt wahrhaft in Erstaunen. (Wiener Geschichtsblätter)
Peter Payer bringt Licht ins Dunkle eines Themas, das wirklich jeden betrifft, dessen geschichtliche Entwicklung aber bisher eher unbekannt war. (dérive. Zeitschrift für Stadtforschung)
Der Gestank von Wien
Über Kanalgase, Totendünste und andere üble Geruchskulissen
Wien: Döcker Verlag 1997
Wie riecht Wien? Wie hat sich die heutige Geruchsarmut in der Stadt herausgebildet? Derartige Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Kulturgeschichte Wiens, die den olfaktorischen Veränderungen des öffentlichen Raumes der letzten beiden Jahrhunderte nachspürt. Zentrale Strategien der Desodorisierung werden beschrieben und in ihren medizinischen, sozialen, politischen und ökonomischen Verflechtungen analysiert. Dabei richtet sich das Hauptaugenmerk auf die üblen, als bedrohlich empfundenen Gerüche, die Entwicklung und Gestaltung der Stadt ebenso prägten wie Alltag und Mentalität ihrer Bewohner.
Anschaulich tauchen die Leser ein in die Großstadtwerdung Wiens und werden dabei umweht vom „Duft“ nach öffentlichen Bedürfnisanstalten und Pissoirs, nach Pferdemist, Kanalisationsgasen und Gassenkot, nach Leichen und Friedhöfen.
Inhalt:
Zum aktuellen Stand der Geruchsforschung – Der lange Weg zur „reinen Luft“ – Ein erster Befund: „Wien von seiner übelsten Seite betrachtet“ – Kanalisation und Entwässerung – Ventilation – Desinfektion – Abdichtung und Reinigung der Straßen – Beseitigung der Verunreinigungen aus Gewerbe und Industrie – Eine neue Gefahr am Horizont: das Auto. (208 S., 63 Abb.)
Pressestimmen:
Der mühevolle Weg der Großstadt zur „reinen Luft“ hat in Peter Payer einen ausgezeichneten Chronisten gefunden. Es ist der sorgfältig illustrierten Studie anzumerken, daß ihr Autor „geruchsintensive Orte“ aufgesucht hat. Nichts Allzumenschliches ist ihm fremd, und er hat keine Hemmungen, die übelsten (und teils recht unappetitlichen) Seiten Wiens anzusprechen. Seine Schilderung der Szenerien des Untergrunds sind ein Beispiel packender Sozialgeschichtsschreibung. Selten hat ein Historiker das Glück, einen in sich so geschlossenen Prozeß plausibel machen zu können. (Frankfurter Rundschau)
Ungewöhnlich ist die Perspektive, aus welcher sich der Historiker Peter Payer seinem Thema zugewandet hat. (…) Sich auf eine umfassende Quellenkenntnis stützend, stellt Payer den Einfluss des Geruchs auf soziale und psychische Befindlichkeiten fest, wobei Revolution und Aufklärung eine Wende markierten. (…) In Peter Payers originellem Aspekt wienerischer Kulturgeschichte verbinden sich Kuriosität und Aktualität in anregender Weise. (Neue Zürcher Zeitung)
Das Buch mag zwar skuril anmuten, doch erzählt wird schlicht von Umweltproblemen im alten Wien, wie etwa von den Schwierigkeiten der Abwasser- und Abfallbeseitigung. (…) Ganz so abseitig, wie es im ersten Moment scheinen mag, ist Payers Thema also nicht. Sein Buch bietet anschaulich erzählte Stadtgeschichte aus einer Perspektive, die in vielen Teilen der Welt heute noch brandaktuell ist. (Die Zeit)
Von seiner feinen Nase leiten ließ sich Peter Payer, Autor eines wunderbaren Buches mit dem allessagenden Titel „Der Gestank von Wien“. Er unternimmt einen dramatischen historischen Streifzug durch die Donaumetropole und ihre herben Gerüche. (Falter’s Best of Vienna)
Wie kann man ein Buch über den „Gestank von Wien“ schreiben? Der Wiener Journalist, Museumsfachmann und Historiker Peter Payer hat es in einem Buch versucht. Kurz gesagt: Der Versuch ist glänzend gelungen. Payer führt den Leser hinein in die vielfältige Kulturgeschichte der üblen Gerüche. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert werden die Wege zur „reinen Luft“ so beschrieben, daß man nur staunen kann. (Bayerisches Fernsehen/Kultur)
Natürlich ermuntert diese Geruchsfibel den Leser, in seiner eigenen Umgebung den Vertuschungen und wahren Gerüchen nachzugehen. Ein wunderbares Unterfangen, das an Spannung nichts zu wünschen übrig läßt. (Buchwelt)
Das Buch für neugierige Nasen, für jene, die gerne Alarm schlagen, wenn dicke Luft angesagt ist und für jene, die wissen wollen, woher der Wind weht. Eine Zeitreise in 208 Seiten, von Wien nach Wien. (Skug)
Besonders eindrucksvoll sind die Zitate aus Originalberichten von Menschen, denen das unterirdische Abwassersystem von Wien als Schlaf- oder Lebens- oder Zufluchtsort oder als Arbeitsstelle diente. Viele zeitgenössiche Abbildungen ergänzen die Texte, aus denen punktuell sogar das heutige Wien verständlich wird. (Morgen. Kulturzeitschrift NÖ)
Peter Payer untersucht in dieser sehr anregenden Studie ein Phänomen, das trotz seiner banalen Alltäglichkeit als Gegenstand wissenschaftlicher Beschäftigung eher ungewöhnlich zu sein scheint. Daß dem mitnichten so ist und war, vermag Payer sehr anschaulich darzustellen. (Unsere Heimat)
Für weitere „naseweise“ Erkenntnisse ist die Lektüre dieses Werks jedenfalls besonders zu empfehlen! (Geschichte und Region)
An Mentalitäts- und Stadtgeschichte, aber auch an Stadtplanung Interessierte finden im gut lesbaren und schön gestalteten Werk eine lohnende Lektüre. (Neue Wiener Bücherbriefe)
So findet sich neben erkenntnisreichen Geschichten zur Stadt- und Stadtplanungsgeschichte der letzten zweihundertfünfzig Jahre wohl eine noch viel bedeutendere Geschichte zwischen den beiden Buchdeckeln: die Bedeutung des Geruchsorgans für unsere – auch sozialen – Orientierungen und Abgrenzungen im Leben. (Zolltexte)
Stadtporträt: Der Gestank von Wien. Wer glaubt, Wien in- und auswendig zu kennen, sollte sich mal auf eine Reise zu den stinkenden Seiten dieser Stadt machen. Es ist überraschend, wieviel Unbekanntes dabei zu entdecken ist. (Freitag aktuell)
Gestanks-Experte Payer hat für sein Buch viele Aspekte des Stinkens recherchiert. Die Vielfalt macht die Lektüre zum Vergnügen. (Augustin)
Payer Buch ist eine interessant zu lesende Arbeit, die sich mit einer Facette Wiener Stadtgeschichte auseinandersetzt, die bislang noch kaum diskutiert war. (Volksstimme)
Wie Payer auf das etwas ausgefallene Thema kam? Historiker sind „immer aufmerksam“ erklärt er und definiert seine spezielle Stadtgeschichte als „Sozialgeschichte der ‚Stinkerten'“. (…) Der Bogen ist damit weit gespannt. Über den jahrhundertelangen Weg zu besserer Luft wird in dem Buch berichtet, über Kanalisation und Desinfektion ebenso wie über die Straßenreinigung.(Wiener Zeitung)
Das Kosmos-Kino
Lichtspiele zwischen Kunst und Kommerz
(gem. mit Robert Gokl)
Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995
„Kinematographentheater“, „Biographentheater“, „Electrotheater“, „American Bioscope“ … Immer häufiger tauchten vor dem Ersten Weltkrieg Schauplätze eines bisher nie gesehenener „Licht-Spiele“ auf. Kinos etablierten sich an fixen Spielstätten, avancierten zu einem zentralen Bestandteil urbaner Unterhaltungs- und Alltagskultur. Das 1914 in Wien-Neubau eröffnete „Kosmos-Theater für wissenschaftliche und künstlerische Kinematographie“ wandte sich mit seinem Programm von Anfang an gegen den vorherrschenden Trend, das Publikum nur unterhalten zu wollen.
Das Spannungsverhältnis zwischen „Film als Kunst“ und „Film als Ware“ sollte sich in den nachfolgenden Jahrzehnten als roter Faden durch die wechselvolle Geschichte dieses Kinos ziehen.
Inhalt:
Die Wiener Kinos der Anfangsjahre – Das Kosmos-Kino zwischen Bildung und Kommerz (1914-1938) – Vom jüdischen Rex-Kino zu den „arisierten“ Kosmos-Lichtspielen – Vom Kino zum Theater der amerikanischen Besatzungsmacht (1945-1954) – Die „Wiederauferstehung“ als Kino (1955-1961) – Kinoalltag zwischen Erfolg und Krise (1961-1985) – Kinder- und Jugendfilmzentrum der Stadt Wien (seit 1985) – Exkurs: Kinowerbung – Die Nachbarn des Kosmos-Kinos (1914-1994). (144 S., 42 Abb.)
Pressestimmen:
Gerade rechtzeitig zum hundertsten Geburtstag des Kinos erscheint mit dem Bilder- und Lesebuch „Das Kosmos-Kino“ der erste exemplarische Beitrag zur hundertjährigen Film- und Kinogeschichte aus Wiener Sicht. (Die Zukunft)