Erlebnisse in den Schlammvierteln moderner Großstädte
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2008
Die Schweizer Journalistin Else Spiller (1881-1948) war eine der ersten Frauen, die die Elendsviertel der europäischen Großstädte aufsuchte. Aufgerüttelt durch den Anblick des Kinderelends in Wien, erkundete sie – in Begleitung der europaweit tätigen Heilsarmee – die „Schlammviertel“ von Amsterdam, London, Paris, Köln, Dresden, Berlin, Hamburg und Kopenhagen, tief ergriffen von den dort herrschenden Zuständen.
Ihre im Jahr 1911 erstmals veröffentlichten Eindrücke sind ein spannendes Dokument zum Großstadtdiskurs der vorvorigen Jahrhundertwende, zur heftig diskutierten sozialen Frage und deren politischen Lösungsversuchen. Mit dem englischen Titel „Slums“ nahm sie einen Begriff auf, der in der Folge auch im deutschen Sprachraum zum Synonym für die Elendsviertel moderner Großstädte werden sollte.
Peter Payer gibt das vergessene Großstadtdokument neu heraus, ergänzt um ein ausführliches Nachwort, das die Verdienste dieser frühen Stadtforscherin würdigt, die auch in späteren Jahren als Gründerin des „Schweizer Verbandes Volksdienst“ ihr soziales Engagement bewahrte.
Inhalt:
Moderne Gross-Städte und ihre Abgründe – Holland – England – Frankreich – Deutschland – Dänemark – Schlusswort – Nachwort: Die Weitung des Blicks. (179 S., 5 Abb.)
Pressestimmen:
Eine anregende Lektüre für Sozialhistoriker und für Philanthropen. (Wiener Zeitung)
Payer setzt damit die Reihe seiner Wiederentdeckungen bemerkenswerter Stadtdokumente fort. (in|ad|ae|qu|at)