Der Wiener Plakatmaler Eduard Paryzek
(Hg.; mit Beiträgen von Ilse Nerber, Robert Gokl, Robert Buchschwenter, Julia König-Rainer, Christian Maryska und Peter Payer)
Salzburg: Pustet Verlag 2010
Wien nach 1945: Bunte Filmplakate durchbrechen die graue Umgebung der von Schutt und Ruinen gezeichneten Stadt. An den Bretterzäunen der eingeplankten Baustellen, an den Fassaden der in Eile wiedereröffneten Kinos, an immer mehr Orten sind jene großformatigen Ankündigungen zu sehen, die ersehnte Abwechslung im für viele schwierigen Alltag verheißen. Die Plakate stammen nicht selten aus dem Atelier von Eduard Paryzek (1915-1998), einem der produktivsten Filmplakatmaler der Nachkriegszeit.
Als Vertreter eines heute ausgestorbenen Berufsstandes gehörten seine charakteristischen Pinselstriche bis Anfang der 1970er-Jahre zu den eindrucksvollsten Eyecatchern in der Stadt. Sie begleiteten Aufstieg und Niedergang der Wiener Kinolandschaft und sind nicht zuletzt beredtes Zeugnis der sich ausbreitenden Populärkultur US-amerikanischen Zuschnitts.
Das Buch entstand in Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus/Plakatsammlung.
Inhalt:
„Ich habe mich nie als Künstler gefühlt“. Leben und Werk von Eduard Paryzek – Eduard Paryzek im Gespräch. Kinoplakate erzählen (1948)/Verlässlichkeit und Schnelligkeit (1992) – Schmalz und Ketchup. Zur österreichischen Filmkultur der Nachkriegszeit – Die Filmplakate des Ateliers Paryzek. Ein Zwischenbericht – Bildtafeln – Werkverzeichnis. (176 S., 174 Abb.)
Pressestimmen:
Paryzek trug dazu bei, dass das triste Stadtbild ein bisschen behübscht wurde. Gut, dass sein Oevre archiviert – und jetzt in Form eines Bildbandes dokumentiert wurde. (Die Presse)
Die Plakate von Eduard Paryzek haben die Österreicher in der Nachkriegszeit in die Kinos gelockt. Und jetzt verlockt das Buch „Filme malen“ mit Abbildungen seiner Plakate, mit Interviews und vielen Informationen zum Schmökern und Schauen. (Radio Oberösterreich)
Payers Buch stellt weniger die Frage nach dem künstlerischen Werk der vielen, oft auch sehr großflächigen Filmplakate, vielmehr erinnert er an ein Stück Wiener Kulturgeschichte, die spätestens in den 1970er-Jahren ihr Ende fand. (…) Ein in Summe sehr behutsam und durchdacht gemachtes Buch. (Perspektiven)
Für den Herausgeber, den Historiker und Stadtforscher Peter Payer, macht es aus verschiedenen Gründen Sinn, sich mit der Arbeit dieses Vertreters „eines heute ausgestorbenen Berufsstandes zu beschäftigen“. Paryzeks Schicksal war mit der Entwicklung der österreichischen Kinolandschaft eng verwoben. (…) Zu dem vor allem aus film- und kinohistorischer Sicht interessanten Werk haben neben dem Herausgeber Robert Buchschwenter, Robert Gokl, Julia König-Rainer, Ilse Nerber und Christian Maryska Beiträge geliefert. (Austrian Posters. Beiträge zur Geschichte der visuellen Kommunikation)