40 Jahre Arbeitsmigration
Wien Museum Karlsplatz, 2004
(wissenschaftliche Mitarbeit)
Zu Beginn der 1960er Jahre erzeugte die wirtschaftliche Hochkonjunktur in Westeuropa einen Bedarf an Arbeitskräften, der durch „Gastarbeiter“ aus wirtschaftsschwachen Ländern wie Jugoslawien und der Türkei gedeckt wurde. Ausgehend von elf exemplarischen Orten erzählte die Ausstellung die Geschichte dieser Arbeitsmigration nach Österreich.
Es waren Orte, an denen ein Teil der Geschichte geschrieben wurde: die Anwerbestelle in Istanbul, die 1964 von der Wirtschaftskammer errichtet wurde, die „Gastarbeiterroute“, die Arbeitersiedlung Walddörfl in Ternitz oder die Fischafabrik Warhanek, die aufgrund ihrer präkeren Arbeitsverhältnisse eine der ersten legalen Beschäftigungsmöglichkeiten für Migrantinnen bot. Adatepe, ein kleines Dorf in der Westtürkei, aus dem mehr als die Hälfte der EinwohnerInnen nach Österreich emigrierte, der Mexikoplatz, der Ägyptische Club, die Lokalzeile am Naschmarkt und der zukünftige islamische Friedhof in Wien waren ebenso Orte dieser Geschichte wie die Fremdenpolizei am Hernalser Gürtel, oder der Treffpunkt vor der Wiener Oper, wo 1993 verschiedene Migrantninnengruppen gegen das Aufenthaltsgesetz demonstrierten.