(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2009
Das im Jahr 1875 erschienene Buch „Wiener Sommertage“ ist ein bemerkenswertes Zeugnis Wiener Stadtgeschichte. Geschrieben von dem renommierten Berliner Journalisten und Schriftsteller Julius Rodenberg (1831–1914), also mit dem Blick von „außen“, dokumentiert es die Bemühungen Wiens zur „Weltstadt“ aufzusteigen und seine Position unter den führenden europäischen Großstädten zu behaupten. Stilistisch gekonnt und mit feiner Ironie, nähert sich Rodenberg dem Wesen der Stadt, erforscht er voll Neugier deren Bewohner, Gebäude, Straßen und Plätze.
In feuilletonistischer Manier schildert er die groß angelegte Inszenierung der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873. Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt und des Alltagslebens in den Vorstädten bilden den Hauptteil des Buches, das von einem aufschlussreichen Mentalitäten- und Imagevergleich zwischen den deutschen Hauptstädten Wien und Berlin abgeschlossen wird.
Die Neuausgabe beinhaltet ein ausführliches Nachwort, in dem der Herausgeber Autor und Werk vorstellt und der Frage nachgeht, mit welchen Strategien sich Wien seit damals als „Weltstadt“ zu positionieren begann.
Inhalt:
Weltausstellungs-Reminiscenzen – Wanderungen in Wien – Berlin und Wien – Nachwort: Wiens Aufbruch zur Weltstadt. (430 S., 9 Abb.)
Pressestimmen:
Julius Rodenbergs gemächlich dahingleitende „Wiener Sommertage“ sind ein lesenswertes Dokument, weil sie am Ende einer Epoche stehen. Der nächsten wird der Furor der Beschleunigung endgültig eingeschrieben sein. (NZZ Online)
Peter Payer hat das Nachwort äußerst informativ gestaltet. Eine wichtige „Wiederentdeckung“! (Wiener Geschichtsblätter)
Dass Wiens Zug zur Weltstadt immer auch ein Wörterkampf war und ist, immer auch eine geschickt geführte Pressearbeit voraussetzt, zeigt Payer detailreich auf. (Rathauskorrespondenz)