Antisemitismus in einem Bestseller der Wiener Nachkriegszeit. In: Wiener Geschichtsblätter, Heft 3/2024, S. 169-190.
Jüdische Kultur
„Ist er ein Jud?“
Ludwig Hirschfelds „Was nicht im ‚Baedeker‘ steht: Wien“. In: Wien Museum-Magazin, 27.8.2024.
Otto Friedländer und der letzte Glanz der Märchenstadt.
In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 141/2024, S. 64-65.
„Moderne Welt“ in der Löwengasse.
Arnold Bachwitz‘ Mode- und Zeitschriftenimperium. In: Wien Museum-Magazin, 4.6.2024.
Ein Wiener Bestseller mit Lücken.
[Otto Friedländer] In: Die Presse/Spectrum, 25.5.2024, S. IV.
LUDWIG HIRSCHFELD
Biografie eines vergessenen Wiener Schriftstellers und Journalisten
Ludwig Hirschfeld (1882-1942) galt als einer der bekanntesten Publizisten seiner Zeit. Einer jüdischen Industriellenfamilie entstammend, war er ab 1906 für die „Neue Freie Presse“ tätig, 1918 bis 1926 gab er zudem das neu gegründete Magazin „Die moderne Welt. Illustrierte Halbmonatsschrift für Kunst, Literatur und Mode“ heraus. Hunderte Artikel zum Wiener Kultur- und Gesellschaftsleben stammten aus seiner Feder, dazu zahlreiche Novellen, Lustspiele und Operetten-Libretti sowie der vielgelesene Alternativ-Reiseführer „Wien. Was nicht im ‚Baedeker‘ steht“. Als Komponist schuf er zudem zahlreiche populäre Schlagermelodien.
Heute weitgehend in Vergessenheit geraten, wird Hirschfelds Leben und Werk erstmals umfassend aufgearbeitet. Im Herbst 2020 wurde bereits eine Auswahl seiner Feuilletons neu herausgegeben, der in Arbeit befindliche Folgeband beschäftigt sich nun ausführlich mit der Biografie und dem vielfältigen Oeuvre des Multitalents.
(Buchprojekt, Erscheinungstermin: Frühjahr 2025)
Joseph Delmont zum 150. Geburtstag.
Abenteurer und Weltstar der Populärkultur. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 136/2023, S. 40-41.
Das große Töten verstehen.
[Raul Hilberg] In: Der Standard/Album, 6.8.2022, S. A6.
Der Desperado aus der Vorstadt.
[Joseph Delmont] In: Wiener Zeitung/Extra, 6./7.8.2022, S. 34.
Der vergessene Boulevard.
Die Entzauberung einer Straße.
[Praterstraße] In: Wiener Zeitung/Extra, 8./9.5.2021, S. 33.
Ludwig Hirschfeld (1882-1942).
Journalist – Schriftsteller – Komponist. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 129/2021, S. 48-49.
Ludwig Hirschfeld: Wien in Moll
Ausgewählte Feuilletons 1907-1937
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2020
„Ich kenne meine Vaterstadt genau, aber ich liebe sie.“ Ludwig Hirschfeld (1882-1942) sah sein Verhältnis zu Wien in humoristischer Ambivalenz. Mehr als drei Jahrzehnte lang schrieb er für die „Neue Freie Presse“, kommentierte er in seinen Feuilletons das Alltagsleben der Stadt: von der Jahrhundertwende über die Notzeit des Ersten Weltkriegs bis hin zur Wirtschaftskrise und dem Modernisierungsschub der Zwischenkriegszeit. Dabei war er stets nah an den Menschen. Sein ironisch-satirischer Blick auf ihre Freuden, Sorgen und Nöte bescherte ihm eine wachsende Zahl an LeserInnen. Mit leichter Feder und melancholischem Grundton verband er Unterhaltung mit Tiefgang, hielt er der bürgerlichen Mittelschicht den Spiegel vor, gerade so, dass es ein bisschen wehtat – aber nicht zu viel. Karl Kraus bezeichnete ihn einmal als „mondänen Causeur, der lachend die Wahrheit sagt“.
Aufgund seiner jüdischen Herkunft musste Hirschfeld 1938 nach Frankreich emigrieren. Nach vier Jahren Flucht wurde er interniert, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Der Band versammelt rund vierzig der besten Stadt-Feuilletons. Das ausführliche Nachwort informiert über Leben und Werk des heute zu unrecht vergessenen Feuilletonisten.
Inhalt:
Vorwort – Kaiserliches Wien: Fiakerlied in Moll – Konzert für Augen – Anleitung zum Reichwerden – Derbystudie – Besuch bei den Tieren – System Rigi – Semmeringschwärmerei – Die gedankenlose Insel – Der gesetzlich geregelte Hausmeister – Der Stellwagen ins Liebhartstal – Naschmarktelegie – Die letzte Stunde – Wien im Krieg: Der eiserne Sommer – Der Brotkorb – Urlaub auf dem Gänsehäufel – Die Hausherren und die Mieter – Anmeldung in der Sommerfrische – Kulinarischer Ausflug – Der letzte Kaffee – Die besteuerten vier Wände – Verkehrselend – Die Flucht in die Häuslichkeit – Der weiße Fleck – Die Heimkehr der Soldaten – Republikanisches Wien: Bilder vom Tage der Nationalversammlung – Führer durch Wien – Der Klub der Selbstraseure – Alles um eine Krone – Statistik um Mitternacht – Die überwundene Teuerung – Muskulöser Sonntag – Gemüt für alle – Abschied von den Nullen – Verbindung mit Wien – Interview mit einem Eintänzer – Madame nimmt zu – Praterkonjunktur – Wiener Wahlsonntag – Abbau der Worte – Noch immer zu nobel – Herr ohne Beschäftigung – Gruß aus X-Beliebig – Vergehen und Werden – Nachwort: Ludwig Hirschfeld. Humorist und Sonntagschroniqueur. (263 S., 8 Abb.)
Pressestimmen:
Hirschfeld ist mit diesem schmalen Buch ein Denkmal gesetzt, das ihn zwischen Polgar, Friedell, Kuh und Altenberg einreiht (…). Weniger expressiv als Peter Hammerschlag, weniger bitter als Joseph Roth, wesentlich kürzer als Franz Werfel, weniger politisch als Jura Soyfer, weniger rätselhaft als Franz Kafka, wesentlich trockener als Stefan Zweig, weniger elitär als Karl Kraus und bis heute weniger bekannt als Arthur Schnitzler: Falls sich jemand für literarische Entdeckungen interessiert, für den ist Ludwig Hirschfeld ein lohnenswertes Betätigungsfeld, und mit diesem rezenten Band mit einem Querschnitt seiner damaligen journalistischen Veröffentlichungen ist ein Beginn gemacht. (…) Ein kleiner, informativer Aufsatz vom Herausgeber Peter Payer über Hirschfeld und seine persönliche und literarische Entwicklung schließt das Buch ab. (Amazon)
Der Historiker Peter Payer hat eine Sammlung von Texten Ludwig Hirschfelds vorgelegt – vielen Dank dafür! Hirschfeld war ein bekannter und beliebter Journalist, ein Meister des Feuilletons, der feinen Klinge. Seine Texte befassen sich kritisch und ironisch mit seiner Heimatstadt, immer merkt man ihnen die tiefe Zuneigung zu Wien an. (…) Payer und Hirschfeld führen uns in und durch ein vergangenes Wien, in „Die Welt von Gestern“. (www.thalia.at)
Neu zu entdecken: Der Feuilletonist Ludwig Hirschfeld begleitete Wiens Aufstieg zur modernen Metropole. (…) … Hirschfelds unübersehbarer Hang zur Melancholie. Nicht umsonst trägt der Sammelband mit Feuilletons, den der Historiker und Stadtforscher Peter Payer soeben herausgegeben hat, den Titel „Wien in Moll“. Angelehnt ist dieser an jenen des ältesten und ersten von insgesamt 43 Feuilletons, die hier abgedruckt sind – eine ausgesprochen schmale Auswahl, wenn man bedenkt, dass allein die Anzahl der Artikel, die der rastlose Vielschreiber für die Neue Freie Presse verfasste, in die Vierstelligkeit geht. (Falter)
Niemand kennt sich mit Hirschfeld besser aus als Payer, der Wien selbst seit Jahrzehnten mit allen Sinnen durchmisst. (…) In ‚Wien in Moll‘ dominieren Zwischentöne und Nuancen. Da holt Hirschfeld das Alltagsleben der Stadt so fesselnd wie anschaulich auf den Boden. (…) Die Stadt war für Hirschfeld der kleine Ort eines großen Kulturkampfs, in dem Altes auf Neues prallte, moderne Strömungen mit Beharrungskräften wetteiferten. An der notwendigen Begradigung des Zerrbilds von Wien als Walzerdudelmetropole tüftelte Hirschfeld sein Arbeitsleben lang, das Stadtbild war in seinen in wunderlich lockerer Stimmung und lakonischem Witz verfassten Texten durchtränkt von unversöhnlichen Widersprüchen und Brüchen. Dem angestaubten Charme der Kaiserstadt ist Hirschfeld nie erlegen. (profil)
Ein sehr empfehlenswerter Sammelband „Wien in Moll“, der eine Auswahl aus Hirschfelds dreißigjähriger Schreibpraxis präsentiert. (…) Peter Payer, der Herausgeber des neuen Sammelbands, würdigt die Leistung dieses Feuilletonisten. (Wiener Zeitung)
Peter Payer ist mit „Wien in Moll“ ein repräsentativer Querschnitt durch Hirschfelds journalistisches Schaffen gelungen. (Literatur und Kritik)
Zwischen Drama und Revue.
[Ludwig Hirschfeld] In: Die Presse/Spectrum, 3.10.2020, S. III.
Ludwig Hirschfeld.
Anmerkungen zu einem (fast) vergessenen Wiener Feuilletonisten. In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 3/2020, S. 205-217.
Wiener Feuilletonistinnen (1848 bis 1938).
In: Literatur und Kritik, Nr. 541-542/2020, S. 101-110.
Visuelle Nahversorger.
[Vorstadtkinos] In: Falter, Nr. 44/2001, S. 74-75.
Vom Flohkino zum Multiplex
Brigittenauer Lichtspiele 1908 – 2001.
Inhalt: Der Kinoboom der Anfangsjahre (1908-1918) – Etablierung und Krise (1919-1938) – Folgenreiches Zwischenspiel (1938-1945) – Höhepunkt und Niedergang (1945-1986) – Erinnerungen: Anton Bartusch, Johanna Messinger, Leopld Sladek, Josef und Heide Martinek, Kurt Bilek, Hans Czepl, Heinrich Malecki – Kinorenaissance – Dokumentation
Ausstellungskatalog der Gebietsbetreuung Brigittenau. (93 S., 44 Abb.)
Wien 2001.
Jüdische Brigittenau.
Ein Rundgang zu den stummen Zeugen der Vergangenheit. In: Brigittenau. gestern-heute-morgen. Hg. vom Verein Bezirksmuseum Brigittenau. Wien 1999, S. 111-121.
Kunst & Kommerz im Kosmos.
[Kosmos-Kino] In: Falter, Nr. 37/1998, S. 59.
Ein „Rex“ für drei Jahre.
[Kosmos-Kino] In: Die Presse/Spectrum, 1.6.1996, S. IV.
Endlösung eines Bezirks.
Jüdische Brigittenau – Auf den Spuren einer verschwundenen Kultur. In: Wiener Zeitung/Extra, 21.7.1995, S. 3.
Jüdische Brigittenau
Auf den Spuren einer verschwundenen Kultur.
Inhalt: Die Brigittenau: ein jüdischer Bezirk – Das religiöse Leben – Koscheres Einkaufen – Wohnungselend – Joseph Roth und Else Feldmann – Das Chajes-Realgymnasium – März 1938: Der Terror beginnt – Aus Nachbarn wurden Juden – Karajangasse 16: Schule und „Notarrest“ – „Der Ewige Jude“ – „Reichskristallnacht“ – Die „Entjudung“ der Brigittenau – „Arisierung“ – Das Schicksal der Hiergebliebenen – Deportation und Vernichtung – Nach 1945: Rückerstattung und Mitverantwortung – Die langsame Rückkehr zur Normalität – Öffentliche Erinnerung – Ella Rosenstrauch: „Der Beruf war mein Lebensretter“ – Anna Rattner: „Ich war immer in gemischter Gesellschaft“
Ausstellungskatalog der Gebietsbetreuung Brigittenau. (87 S., 56 Abb.)
Wien 1995.
Das Kosmos-Kino
Lichtspiele zwischen Kunst und Kommerz
(gem. mit Robert Gokl)
Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995
„Kinematographentheater“, „Biographentheater“, „Electrotheater“, „American Bioscope“ … Immer häufiger tauchten vor dem Ersten Weltkrieg Schauplätze eines bisher nie gesehenener „Licht-Spiele“ auf. Kinos etablierten sich an fixen Spielstätten, avancierten zu einem zentralen Bestandteil urbaner Unterhaltungs- und Alltagskultur. Das 1914 in Wien-Neubau eröffnete „Kosmos-Theater für wissenschaftliche und künstlerische Kinematographie“ wandte sich mit seinem Programm von Anfang an gegen den vorherrschenden Trend, das Publikum nur unterhalten zu wollen.
Das Spannungsverhältnis zwischen „Film als Kunst“ und „Film als Ware“ sollte sich in den nachfolgenden Jahrzehnten als roter Faden durch die wechselvolle Geschichte dieses Kinos ziehen.
Inhalt:
Die Wiener Kinos der Anfangsjahre – Das Kosmos-Kino zwischen Bildung und Kommerz (1914-1938) – Vom jüdischen Rex-Kino zu den „arisierten“ Kosmos-Lichtspielen – Vom Kino zum Theater der amerikanischen Besatzungsmacht (1945-1954) – Die „Wiederauferstehung“ als Kino (1955-1961) – Kinoalltag zwischen Erfolg und Krise (1961-1985) – Kinder- und Jugendfilmzentrum der Stadt Wien (seit 1985) – Exkurs: Kinowerbung – Die Nachbarn des Kosmos-Kinos (1914-1994). (144 S., 42 Abb.)
Pressestimmen:
Gerade rechtzeitig zum hundertsten Geburtstag des Kinos erscheint mit dem Bilder- und Lesebuch „Das Kosmos-Kino“ der erste exemplarische Beitrag zur hundertjährigen Film- und Kinogeschichte aus Wiener Sicht. (Die Zukunft)
Licht-Spiele
Neubauer Kinos gestern und heute.
(Red., gem. mit Robert Gokl. Mit Beiträgen von Robert Gokl, Hans-Christian Heintschel, Peter Payer, Susanne Rolinek, Gabi Schuster, Werner Michael Schwarz, Regina Wonisch, Beatrix Zobl)
Inhalt: Kino! – Kino-Ansichten: Streifzüge durch die Neubauer Kinos – Architektur: Die Paläste des Films – Werbung: Die Verführungskünste des Kinos – Foyer: Ort des Wartens, Ort des Sehens – Moral: Der dunkle Raum – Politik: Vom Kampf gegen das Kino zum Kampf mit dem Kino – Konkurrenzräume: Kino, Fernsehen, Video – Neubauer Kino heute: Bestandsaufnahme und Strategien des Überlebens – Dokumentation der Neubauer Kinos – Und nicht zu vergessen …
Ausstellungskatalog des Bezirksmuseums Neubau. (64 S., 47 Abb.)
Wien 1992.