Antisemitismus in einem Bestseller der Wiener Nachkriegszeit. In: Wiener Geschichtsblätter, Heft 3/2024, S. 169-190.
Vergessene Künstler & Journalistinnen
„Ist er ein Jud?“
Ludwig Hirschfelds „Was nicht im ‚Baedeker‘ steht: Wien“. In: Wien Museum-Magazin, 27.8.2024.
Otto Friedländer und der letzte Glanz der Märchenstadt.
In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 141/2024, S. 64-65.
„Moderne Welt“ in der Löwengasse.
Arnold Bachwitz‘ Mode- und Zeitschriftenimperium. In: Wien Museum-Magazin, 4.6.2024.
Ein Wiener Bestseller mit Lücken.
[Otto Friedländer] In: Die Presse/Spectrum, 25.5.2024, S. IV.
LUDWIG HIRSCHFELD
Biografie eines vergessenen Wiener Schriftstellers und Journalisten
Ludwig Hirschfeld (1882-1942) galt als einer der bekanntesten Publizisten seiner Zeit. Einer jüdischen Industriellenfamilie entstammend, war er ab 1906 für die „Neue Freie Presse“ tätig, 1918 bis 1926 gab er zudem das neu gegründete Magazin „Die moderne Welt. Illustrierte Halbmonatsschrift für Kunst, Literatur und Mode“ heraus. Hunderte Artikel zum Wiener Kultur- und Gesellschaftsleben stammten aus seiner Feder, dazu zahlreiche Novellen, Lustspiele und Operetten-Libretti sowie der vielgelesene Alternativ-Reiseführer „Wien. Was nicht im ‚Baedeker‘ steht“. Als Komponist schuf er zudem zahlreiche populäre Schlagermelodien.
Heute weitgehend in Vergessenheit geraten, wird Hirschfelds Leben und Werk erstmals umfassend aufgearbeitet. Im Herbst 2020 wurde bereits eine Auswahl seiner Feuilletons neu herausgegeben, der in Arbeit befindliche Folgeband beschäftigt sich nun ausführlich mit der Biografie und dem vielfältigen Oeuvre des Multitalents.
(Buchprojekt, Erscheinungstermin: Frühjahr 2025)
Joseph Delmont zum 150. Geburtstag.
Abenteurer und Weltstar der Populärkultur. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 136/2023, S. 40-41.
„Eilet zur Urne!“
In: Younited. Mitgliedermagazin der Gewerkschaft Younion. Nr. 3/2022, S. 6-7.
Der Desperado aus der Vorstadt.
[Joseph Delmont] In: Wiener Zeitung/Extra, 6./7.8.2022, S. 34.
Ludwig Hirschfeld (1882-1942).
Journalist – Schriftsteller – Komponist. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Nr. 129/2021, S. 48-49.
Ludwig Hirschfeld: Wien in Moll
Ausgewählte Feuilletons 1907-1937
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2020
„Ich kenne meine Vaterstadt genau, aber ich liebe sie.“ Ludwig Hirschfeld (1882-1942) sah sein Verhältnis zu Wien in humoristischer Ambivalenz. Mehr als drei Jahrzehnte lang schrieb er für die „Neue Freie Presse“, kommentierte er in seinen Feuilletons das Alltagsleben der Stadt: von der Jahrhundertwende über die Notzeit des Ersten Weltkriegs bis hin zur Wirtschaftskrise und dem Modernisierungsschub der Zwischenkriegszeit. Dabei war er stets nah an den Menschen. Sein ironisch-satirischer Blick auf ihre Freuden, Sorgen und Nöte bescherte ihm eine wachsende Zahl an LeserInnen. Mit leichter Feder und melancholischem Grundton verband er Unterhaltung mit Tiefgang, hielt er der bürgerlichen Mittelschicht den Spiegel vor, gerade so, dass es ein bisschen wehtat – aber nicht zu viel. Karl Kraus bezeichnete ihn einmal als „mondänen Causeur, der lachend die Wahrheit sagt“.
Aufgund seiner jüdischen Herkunft musste Hirschfeld 1938 nach Frankreich emigrieren. Nach vier Jahren Flucht wurde er interniert, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Der Band versammelt rund vierzig der besten Stadt-Feuilletons. Das ausführliche Nachwort informiert über Leben und Werk des heute zu unrecht vergessenen Feuilletonisten.
Inhalt:
Vorwort – Kaiserliches Wien: Fiakerlied in Moll – Konzert für Augen – Anleitung zum Reichwerden – Derbystudie – Besuch bei den Tieren – System Rigi – Semmeringschwärmerei – Die gedankenlose Insel – Der gesetzlich geregelte Hausmeister – Der Stellwagen ins Liebhartstal – Naschmarktelegie – Die letzte Stunde – Wien im Krieg: Der eiserne Sommer – Der Brotkorb – Urlaub auf dem Gänsehäufel – Die Hausherren und die Mieter – Anmeldung in der Sommerfrische – Kulinarischer Ausflug – Der letzte Kaffee – Die besteuerten vier Wände – Verkehrselend – Die Flucht in die Häuslichkeit – Der weiße Fleck – Die Heimkehr der Soldaten – Republikanisches Wien: Bilder vom Tage der Nationalversammlung – Führer durch Wien – Der Klub der Selbstraseure – Alles um eine Krone – Statistik um Mitternacht – Die überwundene Teuerung – Muskulöser Sonntag – Gemüt für alle – Abschied von den Nullen – Verbindung mit Wien – Interview mit einem Eintänzer – Madame nimmt zu – Praterkonjunktur – Wiener Wahlsonntag – Abbau der Worte – Noch immer zu nobel – Herr ohne Beschäftigung – Gruß aus X-Beliebig – Vergehen und Werden – Nachwort: Ludwig Hirschfeld. Humorist und Sonntagschroniqueur. (263 S., 8 Abb.)
Pressestimmen:
Hirschfeld ist mit diesem schmalen Buch ein Denkmal gesetzt, das ihn zwischen Polgar, Friedell, Kuh und Altenberg einreiht (…). Weniger expressiv als Peter Hammerschlag, weniger bitter als Joseph Roth, wesentlich kürzer als Franz Werfel, weniger politisch als Jura Soyfer, weniger rätselhaft als Franz Kafka, wesentlich trockener als Stefan Zweig, weniger elitär als Karl Kraus und bis heute weniger bekannt als Arthur Schnitzler: Falls sich jemand für literarische Entdeckungen interessiert, für den ist Ludwig Hirschfeld ein lohnenswertes Betätigungsfeld, und mit diesem rezenten Band mit einem Querschnitt seiner damaligen journalistischen Veröffentlichungen ist ein Beginn gemacht. (…) Ein kleiner, informativer Aufsatz vom Herausgeber Peter Payer über Hirschfeld und seine persönliche und literarische Entwicklung schließt das Buch ab. (Amazon)
Der Historiker Peter Payer hat eine Sammlung von Texten Ludwig Hirschfelds vorgelegt – vielen Dank dafür! Hirschfeld war ein bekannter und beliebter Journalist, ein Meister des Feuilletons, der feinen Klinge. Seine Texte befassen sich kritisch und ironisch mit seiner Heimatstadt, immer merkt man ihnen die tiefe Zuneigung zu Wien an. (…) Payer und Hirschfeld führen uns in und durch ein vergangenes Wien, in „Die Welt von Gestern“. (www.thalia.at)
Neu zu entdecken: Der Feuilletonist Ludwig Hirschfeld begleitete Wiens Aufstieg zur modernen Metropole. (…) … Hirschfelds unübersehbarer Hang zur Melancholie. Nicht umsonst trägt der Sammelband mit Feuilletons, den der Historiker und Stadtforscher Peter Payer soeben herausgegeben hat, den Titel „Wien in Moll“. Angelehnt ist dieser an jenen des ältesten und ersten von insgesamt 43 Feuilletons, die hier abgedruckt sind – eine ausgesprochen schmale Auswahl, wenn man bedenkt, dass allein die Anzahl der Artikel, die der rastlose Vielschreiber für die Neue Freie Presse verfasste, in die Vierstelligkeit geht. (Falter)
Niemand kennt sich mit Hirschfeld besser aus als Payer, der Wien selbst seit Jahrzehnten mit allen Sinnen durchmisst. (…) In ‚Wien in Moll‘ dominieren Zwischentöne und Nuancen. Da holt Hirschfeld das Alltagsleben der Stadt so fesselnd wie anschaulich auf den Boden. (…) Die Stadt war für Hirschfeld der kleine Ort eines großen Kulturkampfs, in dem Altes auf Neues prallte, moderne Strömungen mit Beharrungskräften wetteiferten. An der notwendigen Begradigung des Zerrbilds von Wien als Walzerdudelmetropole tüftelte Hirschfeld sein Arbeitsleben lang, das Stadtbild war in seinen in wunderlich lockerer Stimmung und lakonischem Witz verfassten Texten durchtränkt von unversöhnlichen Widersprüchen und Brüchen. Dem angestaubten Charme der Kaiserstadt ist Hirschfeld nie erlegen. (profil)
Ein sehr empfehlenswerter Sammelband „Wien in Moll“, der eine Auswahl aus Hirschfelds dreißigjähriger Schreibpraxis präsentiert. (…) Peter Payer, der Herausgeber des neuen Sammelbands, würdigt die Leistung dieses Feuilletonisten. (Wiener Zeitung)
Peter Payer ist mit „Wien in Moll“ ein repräsentativer Querschnitt durch Hirschfelds journalistisches Schaffen gelungen. (Literatur und Kritik)
Zwischen Drama und Revue.
[Ludwig Hirschfeld] In: Die Presse/Spectrum, 3.10.2020, S. III.
Ludwig Hirschfeld.
Anmerkungen zu einem (fast) vergessenen Wiener Feuilletonisten. In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 3/2020, S. 205-217.
Wiener Feuilletonistinnen (1848 bis 1938).
In: Literatur und Kritik, Nr. 541-542/2020, S. 101-110.
Zwei Meister der Kinoreklame.
Gustav Mezey und Eduard Paryzek. In: Martina Zerovnik (Hg.): Kino Welt Wien. Eine Kulturgeschichte städtischer Traumorte. Ausstellungskatalog des Filmarchiv Austria. Wien 2020, S. 78-91
Am Anfang war Betty Paoli.
[Wiener Feuilletonistinnen] In: Die Presse/Spectrum, 25.5.2019, S. I-II.
Gustav Mezey – revisited.
In: www.austrianposters.at, April 2017.
Gustav Mezey (1899-1981).
Grafiker und Filmplakatmaler der Extraklasse. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Bd. 67/68, 2011/12 (erschienen 2015), S. 61-71.
Beruf: Großstadtreporter.
[100. Todestag E. Pötzl] In: Der Standard/Album, 23.8.2014, S. 9.
Chronist der Großstadt.
Zum 100. Todestag von Eduard Pötzl (1851-1914). In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 3/2014, S. 185-221.
Pinselreklame für Zelluloid.
[Gustav Mezey] In: Wiener Zeitung/Extra, 4./5.5.2013, S. 36.
Des Reporters Poesie.
[Eduard Pötzl] In: Die Presse/Spectrum, 20.10.2012, S. III.
„Entschuldigen Sie diese Schmeicheleien.“
[Mark Twain und Eduard Pötzl] In: Die Furche/Literatur, 18.10.2012, S. 12.
Stadt unter Schock.
Todessturz am Donaukanal. In: Neue Zürcher Zeitung/Feuilleton (Internationale Ausgabe), 31.3.2012, S. 25-26.
Stadt unter Schock.
Der Todessturz des Seiltänzers Josef Eisemann im Sommer 1949. In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 2/2012, S. 151-164.
Eduard Pötzl: Großstadtbilder
Reportagen und Feuilletons – Wien um 1900
(Herausgegeben und kommentiert von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2012
Eduard Pötzl (1851-1914) war einer der populärsten Journalisten seiner Zeit. Vier Jahrzehnte lang war er für das „Neue Wiener Tagblatt“ tätig, für das er mehr als tausend Artikel schrieb. Als einer der humorvollsten Feuilletonisten der Jahrhundertwende thematisierte er mit spitzer Feder die Großstadtwerdung Wiens und die damit einerhergehenden Veränderungen des Alltagslebens, aber auch spezifische Wiener Typen und Modernisierungstendenzen in Kunst und Technik. Seine Artikel erfreuten sich größter Beliebtheit, Karl Kraus bezeichnete Pötzl einmal als den „humorvollsten Beobachter und klügsten Kritiker“.
Pötzl war Vizepräsident des Schriftsteller- und Journalistenverbandes „Concordia“, später auch Ehrenbürger von Wien.
Der Herausgeber versammelt rund dreißig der besten Reportagen und Feuilletons. Im Nachwort informiert er ausführlich über Leben und Werk des heute zu Unrecht vergessenen Großstadtreporters.
Inhalt:
Allerweltstadt – Die Nachtlebensversicherung – Großstadtlärm – Der Herr v. Demolirer – Der Zug nach dem Osten – Gruß aus Kagran – Auf Urlaub in Wien – Stadtsommer – Ein Wiener Seebad – Abschied von der Stadtbahn – Regentage – Die Kunst des Gehens – Der Gassenkehrer – Der Tag eines Nervösen – Die Festblitzer – Der Fremdenführer – Am Kaffeehausfenster – Der Papua – Gescherte – Gedanken beim Haarschneiden – Allerhand Tänzer – Coriandoli – Ein Blick in die Zukunft – Die Modisten – Die Diktiermaschine – Die Schreibmaschine – Der Bibliothekssport – Die Sportfabrik – Im Automobil – Der Wineer Lift – Das klagende Haus – Der sterbende Schlafrock – Nachwort: Eduard Pötzl. Biographie eines Großstadtreporters. (272 S., 13 Abb.)
Pressestimmen:
Wer Joseph Roth und Alfred Polgar mag, wird auch Eduard Pötzl ins Herz schließen. (…) Die Texte sind geprägt von einem feinen Sinn für Humor, einem genauen Ohr für die Feinheiten der Wiener Dialekte und nicht zuletzt einer glücklichen Hand für die Themenwahl. Das umfassende biographische Nachwort ist eine ideale Ergänzung. Lektorat und Satz haben ihre Arbeit gemacht, das Buch ist eine Freude. (Amazon)
In manchen Texten fühlt man sich geradezu an Georg Simmels feinsinnige Analyse der Großstadt und des modernen Geisteslebens erinnert, die Pötzl in gewisser Weise in seinem Werk antizipierte. Neben den ausgewählten Reportagen Eduard Pötzls bietet der Band ein 60-seitiges Nachwort des Herausgebers mit einer „Kurz-Biographie“, die viel zum Verständnis der Texte beiträgt. (Wiener Geschichtsblätter)
Mit einer klugen Auswahl aus den zahlreichen Texten Pötzls bietet der Herausgeber Peter Payer, ein beharrlicher Stadtgänger und Stadtbeobachter wie Pötzl selbst, einen interessanten Querschnitt. (…) Das Nachwort vermittelt auf flüssig geschriebene Weise: Payer kennt Pötzl. (…) Ein ausführlicher, vielfacettiger und mit sympathischer Nähe zum Gegenstand konzipierter Band. (Literatur und Kritik)
Gerade für den Historiker sind Pötzls Texte eine Fundgrube, weil er den Alltag ganz genau dokumentiert und seine Beobachtungen mit viel Humor angereichert hat. (ORF)
Eine spannende Zeitreise in eine vergangene Epoche. (thegap)
Eduard Pötzl sagt keinem etwas, obwohl er damals einer der populärsten Journalisten war. Peter Payer sucht dessen Feuilletons nun dem Vergessen zu entreissen. Zu Recht. (…) Als Würdigung an diesen enzyklopädischen Stadtinterpreten wird (…) eine Auswahl von 32 Feuilletons mit einem eleganten biografischen Nachwort herausgegeben. (Neue Zürcher Zeitung)
Worte und Taten.
Die Schweizer Journalistin Else Spiller (1881-1948) und ihr Kampf gegen die Armut. In: medien & zeit. Nr. 1/2010, S. 4-11.
Filme malen
Der Wiener Plakatmaler Eduard Paryzek
(Hg.; mit Beiträgen von Ilse Nerber, Robert Gokl, Robert Buchschwenter, Julia König-Rainer, Christian Maryska und Peter Payer)
Salzburg: Pustet Verlag 2010
Wien nach 1945: Bunte Filmplakate durchbrechen die graue Umgebung der von Schutt und Ruinen gezeichneten Stadt. An den Bretterzäunen der eingeplankten Baustellen, an den Fassaden der in Eile wiedereröffneten Kinos, an immer mehr Orten sind jene großformatigen Ankündigungen zu sehen, die ersehnte Abwechslung im für viele schwierigen Alltag verheißen. Die Plakate stammen nicht selten aus dem Atelier von Eduard Paryzek (1915-1998), einem der produktivsten Filmplakatmaler der Nachkriegszeit.
Als Vertreter eines heute ausgestorbenen Berufsstandes gehörten seine charakteristischen Pinselstriche bis Anfang der 1970er-Jahre zu den eindrucksvollsten Eyecatchern in der Stadt. Sie begleiteten Aufstieg und Niedergang der Wiener Kinolandschaft und sind nicht zuletzt beredtes Zeugnis der sich ausbreitenden Populärkultur US-amerikanischen Zuschnitts.
Das Buch entstand in Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus/Plakatsammlung.
Inhalt:
„Ich habe mich nie als Künstler gefühlt“. Leben und Werk von Eduard Paryzek – Eduard Paryzek im Gespräch. Kinoplakate erzählen (1948)/Verlässlichkeit und Schnelligkeit (1992) – Schmalz und Ketchup. Zur österreichischen Filmkultur der Nachkriegszeit – Die Filmplakate des Ateliers Paryzek. Ein Zwischenbericht – Bildtafeln – Werkverzeichnis. (176 S., 174 Abb.)
Pressestimmen:
Paryzek trug dazu bei, dass das triste Stadtbild ein bisschen behübscht wurde. Gut, dass sein Oevre archiviert – und jetzt in Form eines Bildbandes dokumentiert wurde. (Die Presse)
Die Plakate von Eduard Paryzek haben die Österreicher in der Nachkriegszeit in die Kinos gelockt. Und jetzt verlockt das Buch „Filme malen“ mit Abbildungen seiner Plakate, mit Interviews und vielen Informationen zum Schmökern und Schauen. (Radio Oberösterreich)
Payers Buch stellt weniger die Frage nach dem künstlerischen Werk der vielen, oft auch sehr großflächigen Filmplakate, vielmehr erinnert er an ein Stück Wiener Kulturgeschichte, die spätestens in den 1970er-Jahren ihr Ende fand. (…) Ein in Summe sehr behutsam und durchdacht gemachtes Buch. (Perspektiven)
Für den Herausgeber, den Historiker und Stadtforscher Peter Payer, macht es aus verschiedenen Gründen Sinn, sich mit der Arbeit dieses Vertreters „eines heute ausgestorbenen Berufsstandes zu beschäftigen“. Paryzeks Schicksal war mit der Entwicklung der österreichischen Kinolandschaft eng verwoben. (…) Zu dem vor allem aus film- und kinohistorischer Sicht interessanten Werk haben neben dem Herausgeber Robert Buchschwenter, Robert Gokl, Julia König-Rainer, Ilse Nerber und Christian Maryska Beiträge geliefert. (Austrian Posters. Beiträge zur Geschichte der visuellen Kommunikation)
Aufbruch zur Weltstadt.
Julius Rodenberg und sein Buch „Wiener Sommertage“ (1875). In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 2/2009, S. 29-59.
Julius Rodenberg: Wiener Sommertage
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2009
Das im Jahr 1875 erschienene Buch „Wiener Sommertage“ ist ein bemerkenswertes Zeugnis Wiener Stadtgeschichte. Geschrieben von dem renommierten Berliner Journalisten und Schriftsteller Julius Rodenberg (1831–1914), also mit dem Blick von „außen“, dokumentiert es die Bemühungen Wiens zur „Weltstadt“ aufzusteigen und seine Position unter den führenden europäischen Großstädten zu behaupten. Stilistisch gekonnt und mit feiner Ironie, nähert sich Rodenberg dem Wesen der Stadt, erforscht er voll Neugier deren Bewohner, Gebäude, Straßen und Plätze.
In feuilletonistischer Manier schildert er die groß angelegte Inszenierung der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873. Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt und des Alltagslebens in den Vorstädten bilden den Hauptteil des Buches, das von einem aufschlussreichen Mentalitäten- und Imagevergleich zwischen den deutschen Hauptstädten Wien und Berlin abgeschlossen wird.
Die Neuausgabe beinhaltet ein ausführliches Nachwort, in dem der Herausgeber Autor und Werk vorstellt und der Frage nachgeht, mit welchen Strategien sich Wien seit damals als „Weltstadt“ zu positionieren begann.
Inhalt:
Weltausstellungs-Reminiscenzen – Wanderungen in Wien – Berlin und Wien – Nachwort: Wiens Aufbruch zur Weltstadt. (430 S., 9 Abb.)
Pressestimmen:
Julius Rodenbergs gemächlich dahingleitende „Wiener Sommertage“ sind ein lesenswertes Dokument, weil sie am Ende einer Epoche stehen. Der nächsten wird der Furor der Beschleunigung endgültig eingeschrieben sein. (NZZ Online)
Peter Payer hat das Nachwort äußerst informativ gestaltet. Eine wichtige „Wiederentdeckung“! (Wiener Geschichtsblätter)
Dass Wiens Zug zur Weltstadt immer auch ein Wörterkampf war und ist, immer auch eine geschickt geführte Pressearbeit voraussetzt, zeigt Payer detailreich auf. (Rathauskorrespondenz)
Suppe, Seife, Seelenheil.
[Else Spiller] In: Die Presse/Spectrum, 22.3.2008, S. VII.
In den „Schlammvierteln“ moderner Großstädte.
Die Journalistin Else Spiller und ihr Buch „Slums“ (1911). In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 1/2008, S. 1-24.
Else Spiller: Slums
Erlebnisse in den Schlammvierteln moderner Großstädte
(Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Czernin Verlag 2008
Die Schweizer Journalistin Else Spiller (1881-1948) war eine der ersten Frauen, die die Elendsviertel der europäischen Großstädte aufsuchte. Aufgerüttelt durch den Anblick des Kinderelends in Wien, erkundete sie – in Begleitung der europaweit tätigen Heilsarmee – die „Schlammviertel“ von Amsterdam, London, Paris, Köln, Dresden, Berlin, Hamburg und Kopenhagen, tief ergriffen von den dort herrschenden Zuständen.
Ihre im Jahr 1911 erstmals veröffentlichten Eindrücke sind ein spannendes Dokument zum Großstadtdiskurs der vorvorigen Jahrhundertwende, zur heftig diskutierten sozialen Frage und deren politischen Lösungsversuchen. Mit dem englischen Titel „Slums“ nahm sie einen Begriff auf, der in der Folge auch im deutschen Sprachraum zum Synonym für die Elendsviertel moderner Großstädte werden sollte.
Peter Payer gibt das vergessene Großstadtdokument neu heraus, ergänzt um ein ausführliches Nachwort, das die Verdienste dieser frühen Stadtforscherin würdigt, die auch in späteren Jahren als Gründerin des „Schweizer Verbandes Volksdienst“ ihr soziales Engagement bewahrte.
Inhalt:
Moderne Gross-Städte und ihre Abgründe – Holland – England – Frankreich – Deutschland – Dänemark – Schlusswort – Nachwort: Die Weitung des Blicks. (179 S., 5 Abb.)
Pressestimmen:
Eine anregende Lektüre für Sozialhistoriker und für Philanthropen. (Wiener Zeitung)
Payer setzt damit die Reihe seiner Wiederentdeckungen bemerkenswerter Stadtdokumente fort. (in|ad|ae|qu|at)
Als die Welt erzitherte.
[Anton Karas] In: Die Presse/Spectrum, 1.7.2006, S. V.
Hungerkünstler.
Anthropologisches Experiment und modische Sensation. In: Brigitte Felderer, Ernst Strouhal (Hg.): Rare Künste. Zur Kultur- und Mediengeschichte der Zauberkunst. Wien 2006, S. 255-268.
Anton Karas (1906-1985).
Zum 100. Geburtstag: Eine biographische Skizze zur musikalischen Repräsentation von Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Heft 2/2006, S. 7-21.
Anton Karas (1906-1985) – Leben und Werk
Gebietsbetreuung Wien-Brigittenau, 2006
(Kurator)
Geboren am 7. Juli 1906, verbrachte Karas seine Kindheit und Jugend im 20. Wiener Gemeindebezirk (Brigittenau). Es war ein vorstädtisches Arbeitermilieu, in dem er mit seinen Eltern sowie weiteren vier Geschwistern aufwuchs. Seine erste Zither entdeckte er im Alter von zwölf Jahren auf dem Dachboden der Großmutter. Nach einer Schlosserlehre besuchte Karas vier Jahre lang die Musikakademie, ehe er 1932 als Heurigenmusiker in verschiedenen Lokalen auftrat. Hier wurde er 1948 von Carol Reed entdeckt, der für seinen Film „Der dritte Mann“ eine passende Begleitmusik suchte. Karas komponierte das „Harry-Lime-Thema“, spielte es selbst auf seinem Instrument – und trug damit wesentlich zum legendären Erfolg dieses Films bei.
Die Ausstellung folgt den wichtigsten Stationen im Leben von Anton Karas: der Herkunft aus der Brigittenau, den Lehrjahren als Zitherspieler, den Kriegsjahren in Deutschland und Russland, den Beginn und Verlauf der Weltkarriere. Anhand von Fotos, Dokumenten und selten gezeigten Erinnerungsstücken aus dem Nachlass wird die Entstehung des Welterfolgs präsentiert, aber auch erstmals ausführlich die Zeit davor und danach. Inhaltliche Schwerpunkte sind der Kindheit und Jugend gewidmet sowie der Einbettung von Karas in das Image der „Musikstadt“ Wien, die mit dem „Harry-Lime-Thema“ eine unsterbliche Kennmelodie erhielt.
Die Ausstellung reiht sich ein in jene Gedenkveranstaltungen, die im Jahr 2006 zum 100. Geburtstag des Zitherspielers abgehalten wurden. Bereits zuvor wurde eine Gedenktafel beim Geburts- und Wohnhaus (Leystraße 46) enthüllt und ein Jubiläumskonzert mit dem Wiener Zitherlehrerensemble (Festsaal des Amtshauses Brigittenau) veranstaltet.
Die Memoiren der Wetti Himmlisch.
Hungerkünstler
Eine verschwundene Attraktion
Wien: Sonderzahl Verlag 2002
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert traten so genannte „Hungerkünstler“ in den USA und später auch in Europa auf. Die enorme, uns rückblickend kurios und befremdend anmutende Faszination, die diese absichtlich hungernden Menschen auf das zeitgenössische Publikum ausübten, steht im Mittelpunkt des Buches. Am Beispiel berühmter Hungerkünstler, die in Wien auftragen, werden die gesellschaftlich-kulturellen Rahmenbedingungen untersucht, die diese spezielle Unterhaltungsform zur Modeerscheinung werden ließen.
Obwohl bereits Franz Kafka in seiner berühmten Erzählung darauf hinwies, wie schwierig es letztlich sei, jemandem die Hungerkunst zu erklären, lässt sie sich doch als Teil einer Weltanschauung verstehen, die im besonderen Maße vom steigenden wissenschaftlichen Interesse am Menschen geprägt war. Vor allem das Bürgertum verfolgte die Darbietungen der Hungerkünstler mit großem Interesse, verband sich in ihnen doch die wachsende anthropologische Neugier mit dem Flair des Fremden und Exotischen. In einem ersten Überblick werden die wichtigsten Vertreter der Hungerkunst, allen voran der legendäre Giovanni Succi, vorgestellt und die wesentlichden Gründe für die rasche Popularisierung des Schauhungerns, aber auch die mitunter heftige Kritik daran analysiert. Daran anschließend werden der genaue Ablauf und die Inszenierung der Veranstaltungen, die Reaktionen des Publikums sowie biografische Hintergründe und Motivationen der Akteure näher erläutert.
Inhalt:
Die Ausbreitung des Schauhungerns in Europa: Vorläufer – Eine neue Unterhaltungsform entsteht – Im Namen der Wissenschaft – Kommerzialisierung und Krise – Das Verschwinden einer Attraktion – Schau-Platz Wien: Der erste Auftritt eines Hungerkünstlers: Giovanni Succi (1896) – Die Inszenierung von Riccardo Sacco und Auguste Victoria Schenk (1905) – Der Wettkampf zwischen Nicky, Fred Ellern und Max Michelly (1926). (116 S., 26 Abb.)
Pressestimmen:
Peter Payer hat das vergessene Metier der Hungerkünstler in einer gut lesbaren, knappen Monografie anschaulich gemacht. (Berliner Zeitung)
Das Schauhungern wurde nach Europa importiert, und was dort geschah, kann man in Peter Payers Buch lesen. (…) das offene Geheimnis der so genannten menschlichen Natur, die man in ihrer tragischen Lächerlichkeit auch am wechselnden Geschick des Schauhungerns studieren kann. (Die Zeit)
Mit seiner Studie legt Peter Payer weit mehr vor als nur eine gut recherchierte Geschichte über abgemagerte Artisten. Er erinnert auch mit seinem jüngsten Buch an Facetten der Wiener Stadtgeschichte, über welche die herkömmliche Geschichtsschreibung bislang hinweggegangen ist. (Die Furche)
Die brotloseste aller Künste.
Eine kleine Geschichte der Hungerkunst. In: Wiener Zeitung/Extra, 14./15.12.2001, S. 5.
Leben, Meinungen und Wirken der Witwe Wetti Himmlisch
Memoiren einer Wiener Toilettefrau um 1900
(Neu herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer)
Wien: Löcker Verlag 2001
Wetty Himmlisch. Schon der Name lässt uns neugierig schmunzeln, verströmt jenes typisch wienerische Odeur, welches diesen erstmals im Jahr 1906 erschienenen Memoiren ihr besonderes Gepräge verleiht. Es ist ein recht eigentümliches Bild der Stadt Wien und ihrer Bewohner, das hier vor uns ausgebreitet wird. Eine verborgene Welt wird enthüllt, ebenso geheimnisvoll wie anrüchig: die „Kehrseite des Lebens“, repräsentiert durch die öffentlichen Bedürfnisanstalten mit ihren zum „Wiener Original“ stilisierten Wartefrauen und den oft nicht minder skurrilen „Gästen“.
Ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und deftigem Humor, präsentiert die Wartefrau Wetty Himmlisch eine Facette des modernen Großstadtlebens, die bis heute aus Gründen des Anstands nur allzu gerne verdrängt wird. Es ist das wahre Gesicht der von vielerlei Zwängen und Maskierungen bedrängten Menschen, das sich im Mikrokosmos der Bedürfnisanstalt, dieser „Quelle des modernen Lebens“, widerspiegelt.
Inhalt:
Reprint des 1906 in Leipzig erschienenen Bandes „Leben, Meinungen und Wirken der Witwe Wetti Himmlisch, die ihre Laufbahn als Malermodell angefangen, geheiratet hat, langjährige Toilettefrau gewesen, und jetzt von ihren Zinsen zehrt. Von ihr selber eigenhändig niedergeschrieben“ – Nachwort: Gesellschaftsanalyse aus der Sicht einer Wiener Toilettefrau. (176 S., 9 Abb.)
Pressestimmen:
Ein schön gemachtes Buch, mit wunderbaren Illustrationen versehen, das nicht mit Literaturhinweisen spart und auf angenehme Weise eine andere, leicht abseitige Geschichte dieser Stadt vermittelt. (ORF)
Wem angesichts der grotesken Brillanz dieser turbulenten Schilderungen Zweifel an der wahren Identität der angeblich „einfachen Frau aus dem Volk“ wachsen, erhält Bestätigung durch das kluge Nachwort des Herausgebers Peter Payer: Mit einiger Plausibilität vermutet er in diesem saftig-deftigen Stück Wiener Sprachkunst den Schriftsteller und Journalisten Vincenz Chiavacci (…) Was den kulturhistorischen Wert dieses Werkes ebenso wenig schmälert wie die Lektürelust an der vollmundigen „Kehrseiten“-Rhapsodie. (Neue Zürcher Zeitung)
Hungerkünstler in Wien.
Zur Geschichte einer verschwundenen Attraktion. In: Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 5, 2000.
Ein Tier namens Auguste.
[Auguste Schenk] In: Die Presse/Spectrum, 4.7.1998, S. IV.